26. Mai 2011

Brauchen wir zertifizierte Darmzentren?

Etwa 15 % aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland entfallen auf Darmkrebs. Darmkrebs ist mittlerweile bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Allein in NRW ist von knapp 15.000 Neuerkrankungen pro Jahr auszugehen. In 2008 verstarben 6.260 Menschen in NRW an dieser tückischen Erkrankung. Ende der 90er wurde von Fachgesellschaften begonnen aktiver gegen diese Krebsart vorzugehen. 2006 wurde in NRW das erste Darmzentrum gegründet. Seit Jahren existiert in Südwestfalen unter der Leitung von Dr. Karl-Heinz Ebert das Darmzentrum Südwestfalen, welches im August 2007 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurde. Zum Ende 2010 gab es in Deutschland 188 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Darmzentren. Die Anzahl der Anfragen von Krankenhäusern zum Erwerb dieser Auszeichnung ist über Jahre konstant und die Zahl der Zentren wird weiter ansteigen. Doch bisher wird nur jeder vierte Darmkrebs in einem Darmzentrum behandelt. Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen hat daher Prof. Dr. Stinner, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Darmzentren, für Mittwoch, den 1. Juni, 18.00 Uhr nach Olpe zu einem Vortrag eingeladen. Prof. Dr. Stinner wird die Frage diskutieren, ob Darmzentren wirklich erforderlich sind, um die optimale Behandlung von Krebskranken zu gewährleisten oder ob es sich letztendlich um einen Marketing-Faktor handelt. Der Vortrag findet im Konferenzraum im Verwaltungsgebäude des St. Martinus-Hospital Olpe statt. Eingeladen sind Patienten, Interessierte und Haus- und Fachärzte. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.