06. November 2014

Bergmannsheil-Forscherin ausgezeichnet

Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung für Forschung an antibakteriellen Titanoberflächen

Für ihre Arbeit an innovativen, keimtötenden Titanoberflächen ist Dr. Christina Sengstock, Mitarbeiterin der Chirurgischen Forschung am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil (Leitung: Prof. Dr. Manfred Köller), mit dem Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung ausgezeichnet worden. Diese mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird für herausragende Arbeiten von jungen Nachwuchswissenschaftlern vergeben. Die Biologin erhielt den Preis auf der diesjährigen FoRUM-Tagung der medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. FoRUM ist das Programm für die Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum.

Oberfläche von Zikadenflügeln nachgebildet

Ziel ihrer Arbeit ist es, neue Ansätze zur Entwicklung antibakteriell wirkender Materialien zu finden. Solche Materialien spielen insbesondere bei medizinischen Implantaten eine große Rolle. Die Forscher im Bergmannsheil arbeiten dabei in enger Kooperation mit Materialwissenschaftlern der Ruhr-Universität zusammen (Prof. Dr. Alfred Ludwig, Institut für Werkstoffe). Jetzt ist es erstmalig gelungen, eine antimikrobiell-wirkende Nanostruktur aus dem Implantatmetall Titan nachzubilden. Solche Nanostrukturen finden sich auch in der Natur: auf Oberflächen von Zikadenflügeln. Das antimikrobielle Prinzip beruht hier auf winzigsten, mit dem Auge nicht sichtbaren Nanosäulen. Diese Nanosäulen sind in der Lage, Zellwände von anheftenden Bakterien mechanisch zu zerstören. In Versuchsreihen bestätigte sich die Vermutung der Forscher, dass diese spezifische Oberfläche des Implantat-Metalls den gewünschten, keimtötenden Effekt wie das natürliche Vorbild der Zikadenflügel ebenfalls hervorruft.

Bild: Dr. Christina Sengstock - Bildnachweis: Volker Daum / Bergmannsheil

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten werden jährlich rund 22.000 Patienten stationär und 61.000 Patienten ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich.

Das Bergmannsheil gehört zum Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (KUV). Der KUV besteht aus neun berufsgenossenschaftlichen Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen, den BG-Kliniken. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich über 500.000 Patienten ist der KUV einer der größten Klinikverbünde Deutschlands.

www.bergmannsheil.de, www.k-uv.de

Weitere Informationen:

Dr. rer.nat. Christina Sengstock
Chirurgische Forschung
Chirurgische Klinik und Poliklinik
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-4724
E-Mail: christina.sengstock@ruhr-uni-bochum.de