09. Mai 2011

Auf den Spuren des Hl. Vincenz von Paul

50 Mitarbeiter des St. Vincenz-Krankenhauses auf Wallfahrt in Paris

Bereits zum 4. Mal begaben sich in der vergangenen Woche etwa 50 Mitarbeiter des St. Vincenz-Krankenhauses auf eine 3-tägige Wallfahrt nach Paris, um dort die Spuren des hl. Vincenz von Paul, Namenspatron des Krankenhauses, zu erkunden. Der hl. Vincenz (1581) gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas - der christlichen Nächstenliebe. "Er war ein moderner Heiliger, der es mit Antennen der Liebe verstand, die Not der Menschen aufzuspüren", beschreibt Pater Georg Witzel, Priester in Lippstadt und Reiseleiter der Pilgergruppe, den Patron vieler Krankenhäuser.

Auf dem Wallfahrtsprogramm stand der Besuch verschiedener Wirkens- und Lebensstätten des hl. Vincenz: So fand eine der Morgenmessen in der "Chapelle de Notre Dame de la medaille miraculeuse" im Mutterhaus der Vincentinnerinnen in Paris statt. Eine beeindruckend schöne Kapelle, in der die hl. Schwester Katharina von Labouré (Vincentinerin) den Besuch der Jungfrau Maria empfing und in der noch heute ihr unversehrte Körper in einem gläsernen Sarg zu sehen ist. Auch der Körper von Luise von Marillac, die gemeinsam mit Vincenz den Orden der "Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul" gründete, ist hier zu sehen. Eine weitere Messe zelebrierte die Reisegruppe in der Vincenz-Kapelle im Mutterhaus der Lazaristen - dem Männerorden, den der hl. Vincenz von Paul seinerzeit gründete und wo sein Leichnam zu sehen ist. Weitere Stationen waren die Eglise Saint-Laurent, die Pfarrkirche von St. Vincenz und der hl. Luise, sowie das Vincenz-Viertel inklusive des Geländes, auf dem das ursprüngliche Kloster von St. Lazar stand. Heute findet sich hier u.a. das "Amphiteatre St. Vincenz de Paul", ein Hörsaal der Medizinischen Fakultät, sowie ein Spielplatz und ein kleiner Park.

Doch auch für die berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt an der Seine fand sich im Rahmen der Wallfahrt ausreichend Zeit. Gemeinsam mit Pater Georg Witzel, der nicht nur ein hervorragender Vincenz-, sondern ein ebenso guter Pariskenner ist, erkundete die Reisegruppe die Stadt: Stadtrundfahrt und Seine-Schifffahrt, Picknick am Eiffelturm, Notre Dame, Sacre Cour und Montmartre standen dabei auf dem Programm.

Finanziert wurde die Fahrt für die Mitarbeiter, die sich im Vorfeld für die Teilnahme bewerben konnten und dann per Losverfahren ausgewählt wurden, vom St. Vincenz-Krankenhaus.

Der hl. Vincenz von Paul

Der hl. Vincenz von Paul (1581) gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas - der christlichen Nächstenliebe. Gemeinsam mit der hl. Luise von Marillac gründete er am 29. November 1633 in Paris die "Gemeinschaft der Töchter der christlichen Liebe", die "Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul". Wie Vincenz selber, stellten die Schwestern ihre Arbeit in den Dienst der Armen, Kranken und Sterbenden. Ihr besonderes Augenmerk galt darüber hinaus Findelkindern, die ohne die Unterstützung der Schwestern verwahrlosten oder an Kriminelle verkauft wurden. Gelebt und gewirkt hat Vincenz von Paul vor allem in Frankreich/Paris.

Vincenz fand immer wieder Mittel und Wege, Geld zu beschaffen, um Elend und Leid zu lindern. So richtet er z.B. in nur zwei Jahren zwölf Häuser für Findelkinder und verwahrloste Jugendliche ein, um diesen ein zu Hause zu schaffen. Am 27. September 1660 stirbt er fast achtzigjährig. 1737 wird er heilig gesprochen, um seinen Einsatz für Kranke, Arme, Findelkinder, Sträflinge und viele andere Menschen zu würdigen.

Die Paderborner Kongregation der Vincentinerinnen ist bis heute Träger des St. Vincenz-Krankenhauses.