24. März 2011

8. Endoprothetikforum der Raphaelsklinik Münster

Endoprothetik im Spannungsfeld zwischen Erfahrung und Innovation

Bereits zum achten Mal fand am 18. und 19. März das jährliche Forum für Experten auf dem Gebiet der künstlichen Hüft- und Kniegelenke auf Gut Havichhorst statt. Veranstalter war die Abteilung für Unfall- und Orthopädische Chirurgie der Raphaelsklinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Gunnar Möllenhoff. Neben der Diskussion über die Vor- und Nachteile neuer Operationsmethoden und Materialien war ein wichtiger Schwerpunkt der Tagung die Auseinandersetzung mit dem Problem von Entzündungen nach einer Operation.
Gerade die rasante Zunahme von Erregern, die gegen die meisten Antibiotika unempfindlich geworden sind und die Sorge vor den so genannten "Krankenhauskeimen" lassen viele Menschen einer Operation mit Unbehagen entgegensehen. Der leitende Oberarzt und Organisator der Tagung, Dr. Bernhard Egen, rät dazu, sich vor der Wahl des Krankenhauses über die Zahl der Eingriffe zu informieren, die dort durchgeführt werden. "Wenn ein Operateur einen Eingriff nur alle paar Wochen durchführt, wird er ihn vermutlich nicht so gut beherrschen wie ein Kollege, der die Operation täglich vornimmt" sagt der Chirurg und empfiehlt den Blick ins Internet, wo die Qualitätsberichte mit den Operationszahlen der Krankenhäuser zu finden sind. Studien haben gezeigt, dass die Gefahr einer Entzündung steigt, je länger der Eingriff dauert und ein erfahrener Chirurg mit einem eingespielten OP-Team ist eben schneller als ein Operateur mit weniger Erfahrung.

Foto: Der Organisator des Forums, Dr. Bernhard Egen (m.), mit den wissenschaftlichen Leitern Dr. Gunnar Möllenhoff aus der Raphaelsklinik Münster (l.) und Prof. Dr. Carsten Perka von der Berliner Charité.