23. Juni 2016

5 Jahre Bauchzentrum: „Austausch ist lohnend und wertvoll“

Gebündelte Kompetenzen und schnelle Abläufe: Am 1. Juli feiert das Bauchzentrum des KKE Geburtstag

Welche Vorteile es bietet, berichtet der Leitende Arzt des Zentrums, PD Dr. Olaf Guckelberger:

Sein Ruf als ausgezeichneter Chirurg eilt ihm voraus: „Ich habe zu meinem Mann gesagt: Meine letzte Chance ist Dr. Guckelberger“, sagt eine Frau, der nach mehrfachen Operationen am Darm Verwachsungen chronische Beschwerden bereiten. Seine Patienten schätzen ihn – auch für seine Multitasking-Fähigkeit. Während er konzentriert den Bauch abtastet, schafft er es immer wieder, die Schmerz Geplagten mit Charme und einfühlsamen Worten zum Lachen zu bringen.

„Ins Bauchzentrum kommen Patienten mit undefinierten Bauchbeschwerden“, umreißt Dr. Guckelberger, der einige Jahre als Forscher an der Harvard University verbrachte, den Patientenstamm. Beurteilt werden Männer und Frauen, bei denen nicht sofort entschieden werden kann, ob sie operiert werden müssen oder eine medikamentöse Behandlung ausreicht. Nach jeder Untersuchung beraten Ärzte der inneren Medizin, Gastroenterologen und Chirurgen gemeinsam, welche Therapie dem jeweiligen Patienten am besten hilft.
Aus den Beschwerden kristallisieren sich hinterher häufig Darmkrebs, entzündliche Erkrankungen des Darms sowie funktionale Beschwerden heraus. Während bei letzterem Medikamente helfen, ist bei bösartigen Tumoren und Entzündungen eine OP meist unausweichlich. „Unsere große Herausforderung“, so Dr. Guckelberger, „ist es, zu erkennen, ob die Beschwerden sich ohne Operation regulieren lassen. Gleichzeitig dürfen wir den Zeitpunkt einer notwendigen OP nicht verpassen.“

Beschwerden im Bauch können unbehandelt auch die umliegenden Organe in Mitleidenschaft ziehen. Bei häufigem, unkontrolliertem Erbrechen kann zum Beispiel Flüssigkeit in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung hervorrufen. Verwertet der Körper wegen eines Darmleidens das getrunkene Wasser nicht richtig, leiden die Nieren.

Auch deshalb hält Dr. Guckelberger das Bauchzentrum für eine hervorragende Einrichtung. Gegründet wurde es vor fünf Jahren, um Abläufe zu beschleunigen, Reibungen zwischen den Abteilungen zu umgehen und Doppeluntersuchungen zu vermeiden. „Der Austausch ist wertvoll und lohnend. Die zuständigen Ärzte beraten sich nicht alle drei Tage, wie es ohne Zentrum vermutlich der Fall wäre, sondern permanent“, hebt der Leitende Chirurg hervor. „Dadurch, dass beide Abteilungen in ständigem Kontakt stehen, ergänzen sich die Verfahren und finden schneller ihren Weg zum Patienten.“

Ein am Katholischen Klinikum Essen schon lange praktiziertes, aber jetzt vielfach thematisiertes Verfahren sind in diesem Zusammenhang auch sogenannte Hybrid-Operationen, bei denen zwei Ärzte verschiedener Fachrichtungen parallel operieren. Beispielsweise kann ein Internist während einer Darmoperation seines chirurgischen Kollegen ergänzend eine Darmspiegelung vornehmen, damit die Quelle des Übels noch genauer geortet werden kann. „Wenn der Internist dem Chirurgen so den Weg weist, muss möglicherweise weniger Darm entfernt werden“, erklärt Dr. Guckelberger.
Sind Ursache und weiteres Vorgehen geklärt, wird der Patient auf die jeweilige Station verlegt. Die Rentnerin mit den Verwachsungen beispielsweise ist ein klarer Fall für eine Schmerztherapie. „Ich rate Ihnen von einer Operation ab“, sagt der Chirurg und ergänzt: „Die würde in Ihrem Fall nur zu weiteren Verwachsungen und erneuten Beschwerden führen.“

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