31. Mai 2010

4. Tag der Begegnung „Krebs und Hoffnung“

Patiententag machte Betroffenen Mut

Der 4. Tag der Begegnung am 29.05.2010, veranstaltet von der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH auf Initiative des Darmzentrums Südwestfalen, stand unter dem Leitgedanke „Krebs und Hoffnung“.

Wolfgang Nolte, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die anwesenden Gäste und Patienten. Am Beispiel des Darmzentrums Südwestfalen erläuterte er die vernetzte Zusammenarbeit von niedergelassenen Medizinern sowie weiteren Kooperationspartner und Krankenhausärzten. Dies sei die Grundlage für eine kompetente und zielorientierte Behandlung des krebserkrankten Patienten. Der Leiter des Darmzentrums Südwestfalen, Chefarzt Dr. med. Karl-Heinz Ebert, betonte in seinem anschließenden Vortrag, dass das Thema Krebs allzu oft an den Rand gedrängt und sich erst dann damit beschäftigt werde, wenn man die Diagnose erhalten habe. Die geringe Fünfjahresüberlebensrate für Darmkrebs (55 %), könne beispielsweise durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die damit verbundene frühzeitige Erkennung des Krebses gesteigert werden.

Schwester Mediatrix, frühere Generaloberin der Olper Franziskanerinnen, machte in ihrem Festvortrag allen Betroffenen Mut. Es sei nach der niederschmetternden Diagnose schwierig, an der Hoffnung festzuhalten. Sie selbst habe diese Erfahrung machen müssen. Der Glaube an Gott habe ihr jedoch Halt gegeben und die Hoffnung am Leben erhalten. Sie richtete sich in ihrem Vortrag auch an die Angehörigen, dass es wichtig sei, die Kraft aufzubringen, dem Betroffenen ehrlich und offen zu begegnen ohne ihm die Hoffnung zu nehmen. Prof. Dr. Josef Beuth informierte die Gäste im Anschluss über die komplementären Behandlungsmethoden zur Chemo- und Strahlentherapie. Der Leiter des Instituts für Naturheilkunde der Universität Köln verstand es auf unterhaltsame Weise, die Möglichkeiten und Grenzen der Naturheilkunde aufzuzeigen.

Nach einer Kaffeepause stellte der Leiter des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, Rüdiger Barth, die Einrichtung vor. Er zeigte anschaulich, dass die Betreuung der Kinder- und Jugendlichen darauf gerichtet sei, welche Aktivitäten sie noch können, nicht darauf, was sie nicht mehr können. In der Betreuung werde darauf geachtet, dass der Tagesablauf dabei so kind- bzw. jugendgerecht gestaltet werde wie möglich. Heike Schürmann von Camino, dem ambulanten Hospizdienst der Caritas, stellte zum Abschluss des Vortragsnachmittags die ambulante Hospizbetreuung vor. Sie verglich das Wortpaar Krebs und Hoffnung mit den biblischen Brüdern Kain und Abel. Obwohl auf den ersten Blick der Krebs die Hoffnung schlage, erläuterte sie an einem Fallbeispiel eindrucksvoll, wie die Hoffnung über den Krebs siegte. Dr. med. Karl-Heinz Ebert dankte allen Referenten für die interessanten und Hoffnung gebenden Vorträge und verabschiedete die Gäste und Patienten.