12. September 2014

300 Tage Neurologie im Neubau

Klinik für Neurologie hat sich „Am Busdorf“ gut eingelebt

Im November letzten Jahres zogen die Patienten des Landeshospitals in die neuen Räumlichkeiten der Klinik für Neurologie im Neubau des St. Vincenz-Krankenhauses „Am Busdorf“ ein. Der Umzug verlief nach Plan, doch wie fällt das Resümee nach 300 Tagen „Neurologie im Neubau“ aus und was hat sich für die Patienten der einzigen Neurologischen Klinik im Kreisgebiet durch den Umzug verändert? Der Chefarzt der Klinik, Prof. Thomas Postert, ist persönlich sehr zufrieden mit der Situation.

„Wir haben in dieser Zeit bereits 10% mehr Patienten behandelt als zuvor im Landeshospital. Viele Patienten fühlen sich hier eindeutig wohler, weil alles moderner und praktischer ist“, berichtet Prof. Postert. Für seine Patienten ging mit dem Umzug zudem eine deutliche Verbesserung in der Behandlungssituation einher. Als die Klinik sich noch im Landeshospital befand, mussten die Ärzte, zum Beispiel im Nachtdienst, zwischen den beiden Betriebsstätten pendeln, da die zur Neurologie gehörende Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) am St. Vincenz-Standort „Am Busdorf“ untergebracht ist. Zudem entfallen jetzt pro Jahr circa 3.000 Patiententransporte für Fahrten zu Untersuchungen (bspw. für CT- oder MRT-Untersuchungen) zwischen den beiden Betriebsstätten. „Wichtig ist auch die Nähe zu den anderen Fachdisziplinen, die sich durch den Umzug ergeben hat“, bestätigt Prof. Postert. „Die Patienten sind nun näher an den Zusatzversorgungsmöglichkeiten des Krankenhauses und es ist deutlich unkomplizierter, Kollegen aus anderen Fachrichtungen bei Bedarf beratend zu einem Fall hinzuzuziehen.“

Auch in Sachen Ausstattung und Komfort hat sich für die neurologischen Patienten im Neubau einiges zum Positiven verändert: So haben alle Räumlichkeiten deutlich verbesserte technische Möglichkeiten der Patientenüberwachung und ein größeres Platz-Angebot, was sich in einer höheren Zahl an Einbett- und Zweibettzimmern äußert. Die sanitären Einrichtungen sind zudem viel komfortabler, als dies im Landeshospital geboten werden konnte.

Für die Zukunft plant Prof. Postert im Bereich der Versorgung von Schlaganfallpatienten eine sogenannte „Comprehensive Stroke Unit“ einzuführen. „Das ist die Zukunft der Schlaganfallbehandlung mit einer noch weiter verbesserten Versorgung“, weiß der Experte. Das MS-Zentrum, das bereits jetzt überregional führend ist, soll seinen Stand halten. Über 500 stationäre Patienten werden hier pro Jahr behandelt. Der gesamte Bereich der Neurologie entwickelt sich enorm und rasant weiter. „Regelmäßig kommen neue Medikamente auf den Markt, die Quantensprünge bei den Therapieerfolgen zeigen; das macht natürlich enorm Spaß, wenn man als Neurologe merkt, dass man etwas bewirken kann und es den Patienten durch die Behandlung sehr viel besser geht“, beschließt Postert das Interview.