04. September 2025

NRW-Krankenhaus-Klimaschutzpreis: Wirtschaftsministerin Neubaur verleiht Preis an St. Franziskus-Stiftung Münster

Für herausragende Maßnahmen zum Klimaschutz erhalten drei nordrhein-westfälische Krankenhäuser aus Lüdinghausen, Bochum und Aachen den „Krankenhaus-Klimaschutzpreis NRW“. In der Hauptkategorie zeichneten NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur und der Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) Sascha Klein das St. Marien-Hospital Lüdinghausen der St. Franziskus-Stiftung Münster an diesem Donnerstag (4. September 2025) in Bonn mit dem erstmals vergebenen Preis aus.

© St. Franziskus-Stiftung Münster Münster/Bonn. Ministerin Mona Neubaur: „Auf unsere Krankenhäuser ist Verlass. Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kliniken Tag und Nacht leisten, ist nicht hoch genug zu schätzen – Ihnen gebührt meine und unser aller Anerkennung. Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft setzen sich viele Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen für mehr Klimaschutz im Klinikalltag ein. Das ist auch wirtschaftlich sinnvoll und senkt Kosten – zum Beispiel durch mehr Energieeffizienz und einen geringeren Materialverbrauch. Der Klimaschutzpreis der Krankenhausgesellschaft macht die vielen engagierten Menschen sichtbar, die solche Projekte mit Vorbildcharakter erst möglich machen.“

In der ersten mit 7.000 Euro dotierten Kategorie „größte CO2-Einsparung je Bett“ erhielt das St. Marien-Hospital Lüdinghausen den Krankenhaus-Klimaschutzpreis NRW, das durch 2025 eingeführte Energieoptimierungen im Bereich der OP-Säle rund 80 Tonnen CO2 im Vergleich zum Vorjahr einspart. Nach Bewertung der Jury zeigt das Krankenhaus der St. Franziskus-Stiftung Münster „eindrucksvoll, wie sich höchste medizinische Qualität mit konsequentem Klimaschutz verbinden lässt. Durch eine intelligente Steuerung der Lüftungsanlagen im Zentral-OP seit 2025 wird der Energieverbrauch signifikant gesenkt, ohne die Patientensicherheit zu gefährden.“

KGNW-Vizepräsident Sascha Klein betonte: „Mit dem Krankenhaus-Klimaschutzpreis NRW heben wir drei buchstäblich bemerkenswerte Projekte hervor, weil sie vorbildlich mit den begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Kliniken besonders wirksame Klimaschutzmaßnahmen realisieren. Sie stehen beispielhaft für eine Vielzahl von Projekten, die viele der NRW-Krankenhäuser in den vergangenen Jahren begonnen haben.“ Diese Häuser hätten nicht nur ihre Verantwortung für das Klima erkannt, sondern auch erste wichtige Aktionen ergriffen. Dazu trügen auch die rund 400 hier in Nordrhein-Westfalen ausgebildeten Klimaschutzmanagerinnen und -manager bei, sagte Klein. „Deshalb soll dieser Preis auch ihre Arbeit in den Scheinwerferkegel rücken. Und er soll Anreiz sein, dass noch mehr NRW-Krankenhäuser den Impuls aufgreifen. Allerdings ist auch klar, dass für den größten Akt – die energetische Sanierung der Gebäude – ausreichende Finanzmittel erforderlich sind.“

Die Jury der Initiative „Klimaneutrales Krankenhaus“ würdigte mit dem Hauptpreis ein Projekt unter dem Dach der St. Franziskus-Stiftung Münster, das beispielhaft zeigt, wie moderne Medizin und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Prämiert wurde während der feierlichen Veranstaltung in Bonn die intelligente Nachtabschaltung der Lüftungsanlagen im Zentral-OP des St. Marien-Hospitals in Lüdinghausen. „Wir konnten gemeinsam mit der FACT GmbH ein System implementieren, das Energie spart, ohne Kompromisse bei der Hygiene einzugehen“, sagt der Geschäftsführer Johannes Simon. „Unsere Motivation war, die energieintensive und nicht mehr zeitgemäße Lüftung im Dauerbetrieb zu ersetzen und das bei höchster Luftqualität und gleichbleibendem Hygienestandard.“ Seit 2023 steuert das Krankenhaus die Lüftungsanlagen im Zentral-OP daher digital - und mit messbarem Erfolg: Die sechs kombinierten Zu- und Abluftgeräte versorgen die drei OP-Säle sowie Nebenräume. Die intelligente Steuerung verlängert nicht nur die Lebensdauer der RLT-Anlagen, sondern spart jährlich rund 80 Tonnen CO₂ – das entspricht 435 kg CO₂ pro Bett und Jahr oder der Emission eines Kurzstreckenflugs pro Bett. „Jede Nacht, wenn keine Operationen stattfinden, werden im St. Marien-Hospital die erneuerten technischen Anlagen der OP-Säle systematisch heruntergefahren. Dazu zählen unter anderem die Lüftungsanlagen, Beleuchtungssysteme und medizinische Geräte, die im Standby-Modus oft unnötig Strom verbrauchen. Durch diese gezielte Abschaltung konnten wir allein über 120.000 kWh Strom einsparen. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 30 Haushalten“, erklärt Simon.

„Wir sind stolz, mit unserer Lösung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können und hoffen, dass unser Projekt andere Krankenhäuser inspiriert“, so Mara Beckhuis, die Referentin des Geschäftsführers, die den Preis stellvertretend für Johannes Simon in Bonn entgegennahm.
Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung überreichten Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie Sascha Klein, 1. Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die Auszeichnung an die Referentin der Geschäftsführung aus dem St. Marien-Hospital. Das St. Marien-Hospital beweise, dass auch im hochsensiblen Bereich der Medizin verantwortungsvolles Energiemanagement möglich sei und das ohne Kompromisse bei der Patientensicherheit, heißt es in der schriftlichen Begründung für den Krankenhaus-Klimaschutzpreis NRW. Besonders hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit mit der FACT GmbH, einer Tochtergesellschaft der St. Franziskus-Stiftung, die das Projekt in der Klinik in Lüdinghausen erst möglich gemacht hat: Von der Fachplanung bis hin zum Betrieb wurde auf Nachhaltigkeit, eine anwenderfreundliche Steuerung, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Wartungsfreundlichkeit und die Sicherheit des Systems geachtet.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsführung der Klink in Lüdinghausen und den Nachhaltigkeitsexperten der FACT ermöglichte eine passgenaue technische Lösung für den OP-Bereich. Durch kontinuierliche Abstimmung und praxisnahe Planung wurde die intelligente Lüftungssteuerung erfolgreich integriert. Beide Partner begleiteten das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung und stehen auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung.

Dieser innovative Schritt zur Reduzierung des Energieverbrauchs wird in weiteren Häusern der St. Franziskus-Stiftung Münster sukzessive umgesetzt. Die Installation und Betreuung dieser Systeme erfolgt auch hier durch die FACT GmbH, die sich auf technische Betriebsführung spezialisiert hat. Das Projekt steht exemplarisch für die strategische Verzahnung von Nachhaltigkeit und moderner Medizintechnik innerhalb der Stiftung und unterstreicht die Vorreiterrolle im Bereich umweltbewusster Gesundheitsversorgung.

Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist ein Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung mit den Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin und dem Zentrum für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation. Das Krankenhaus verfügt über 221 somatische Betten sowie über 25 Betten in der geriatrischen Rehabilitation, in dem das Pflegesystem der Bereichspflege praktiziert wird, und ist zudem Träger des Altenwohnhauses St. Ludgerus-Haus mit 80 Einzelpflegeplätzen und 14 Wohnungen für betreutes Wohnen.
Hauptgesellschafter der St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH ist die St. Franziskus-Stiftung Münster, die zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands zählt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 18 Krankenhäuser sowie zehn Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. Zudem hält sie Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 720.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Rund 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen.

Bildunterzeile: Ministerin Mona Neubaur übereichte den Preis in Bonn an Vertreter der St. Franziskus-Stiftung Münster (dem Krankenhausträger), der Tochtergesellschaft FACT GmbH (für die technische Umsetzung verantwortlich) und des prämierten St. Marien-Hospitals Lüdinghausen.
(Bild 1: © St. Franziskus-Stiftung Münster, Bild 2: © Roberto Pfeil/KGNW)

Bei Fragen zum Krankenhaus-Klimaschutzpreis können Sie sich gerne an Hilmar Riemenschneider / KGNW oder an Verena Gölkel / St. Franziskus-Stiftung Münster wenden.

Kontaktdaten bei der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW): Referat Politik, PR und Presse, Humboldtstr. 31; 40237 Düsseldorf, Hilmar Riemenschneider (Referatsleiter), Tel.: 0211/47819-70, E-Mail: hriemenschneider@kgnw.de