21. September 2022

Neue Cholangioskopie zur direkten Spiegelung der Gallenwege im St. Marien-Hospital Düren im Einsatz

Birkesdorfer Krankenhaus setzt modernes Verfahren zur Diagnostik und Therapie bei Gallensteinen und Verdacht auf Tumoren ein

© St. Marien Krankenhaus Düren. Erkrankungen im Inneren der Gallenwege oder in der Bauchspeicheldrüse sind für das menschliche Auge schwer zugänglich, denn die Hohlräume sind nicht nur sehr eng, sondern auch vielfältig verzweigt. Mithilfe eines modernen endoskopischen Verfahrens, das seit Kurzem im St. Marien-Hospital in Düren-Birkesdorf eingesetzt wird, haben die Fachärzte der Medizinischen Klinik 1 (Innere Medizin) nun die Möglichkeit, nicht-invasiv über den Mund bis in die feinen Gallenwege hineinzugelangen und dort Erkrankungen, die man bislang nur sehr schwer diagnostizieren konnte, direkt zu erkennen und unter Sicht auch Gewebeproben zu entnehmen. So eröffnet die Cholangioskopie den Medizinern erstmals präzise diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in den Gallengängen, der Leber und in der Bauchspeicheldrüse, ohne chirurgische Eingriffe durch die Bauchdecke vornehmen zu müssen.

„Verkantete Gallensteine und andere krankhafte Veränderungen in den Gallengängen können gravierende Auswirkungen haben. Bislang konnten wir mittels bildgebender Verfahren nur indirekt in das Innere der Leber oder der Bauchspeicheldrüse hineinschauen“, sagt Dr. med. Thomas Heyer, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am St. Marien-Hospital in Düren-Birkesdorf. Dank des neuen digitalen Cholangioskopie-Systems ist nun erstmals ein direkter Blick in die filigranen Gallengänge möglich, aber auch ein schonender Zugang für exakte Probenentnahmen (Biopsien), die der Pathologe unter dem Mikroskop dann weiter untersuchen kann.
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie erklärt: „Die Cholangioskopie ist eine optimale Ergänzung zum endoskopischen ERCP-Verfahren, mit dem wir die engen Hohlräume der Bauchspeicheldrüsen- und Gallenwege mithilfe eines eingespritzten Kontrastmittels radiologisch darstellen können. Nun können wir mithilfe eines hauchdünnen, flexiblen Katheters, der über den Mund in die Gallengänge eingeführt wird, nicht nur eine verbesserte Diagnostik komplexer Krankheitsbilder vor Ort vornehmen, sondern bei unklaren Entzündungen oder Engstellen auch gezielter therapeutisch eingreifen.“

Cholangioskopie ermöglicht präzise Einblicke in die Gallengänge ohne OP
So lassen sich unter cholangioskopischer Sichtkontrolle zum Beispiel quer liegende Gallensteine bereits während der ersten Untersuchung per Laser oder Schockwellen entfernen oder bei Verdacht auf bösartige Erkrankungen Feinnadelbiopsien durchführen, ohne dafür den Bauch oder die Leber aufschneiden zu müssen, erläutert Dr. Heyer weiter.
Von der hohen Leistungsfähigkeit seiner Abteilung überzeugt, fügt der Chefarzt hinzu: „Mit dem direkten Cholangioskopie-Verfahren ergänzen wir unsere ohnehin schon hochmoderne und hochfrequente Endoskopieabteilung im St. Marien-Hospital und festigen unseren Anspruch, ein innovatives Zentrum für Magen-, Darm- und Leber-Erkrankungen in der Region zu sein. So nimmt neben dem bei uns jetzt neu eingeführten Verfahren auch die orale Endosonografie, bei der wir die Ultraschalluntersuchung nicht von außen durch die Haut, sondern von innen durchführen, einen zunehmenden klinischen Stellenwert in der frühzeitigen Diagnostik und Therapie von entzündlichen oder bösartigen Erkrankungen ein – sowohl im gastroenterologischen als auch im pneumologischen Bereich.“

Foto 1 (© St. Marien-Hospital): Dr. med. Thomas Heyer, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin im St. Marien-Hospital Düren, mit dem Cholangioskopie-System im Behandlungsraum.

Foto 2 (© St. Marien-Hospital): Cholangioskopie-System im St. Marien-Hospital Düren.

Weitere Informationen: Josefs-Gesellschaft gGmbH, Köln
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