25. Mai 2022

Transorales Schilddrüsen-OP-Verfahren wird jetzt am EVK Köln Weyertal praktiziert

Chefärztin Priv.-Doz. Dr. med. Costanza Chiapponi operiert ohne sichtbare Narbe

© Anja Pahl/EVK Köln Weyertal Köln. Am EVK Köln Weyertal wird jetzt die Transorale Endokrine Chirurgie (TES) praktiziert. Mit diesem besonders schonenden Verfahren operiert Chefärztin Priv.-Doz. Dr. med. Costanza Chiapponi bestimmte Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen. Dabei gelangt man über den Mund nach innen zur Schilddrüse.

An der Innenseite der Unterlippe setzt man drei winzige Schnitte von ca. fünf bis zehn Millimetern, über welche die minimal-invasiven OP-Instrumente in den Hals eingeführt werden. Die Vorteile: Der typische Schnitt am Hals entfällt, es gibt ein kosmetisch optimales Ergebnis ohne sichtbare Narbe und eine sehr niedrige Komplikationsrate, vergleichbar zur konventionellen Methode. Auch verläuft die Wundheilung auf der Mundschleimhaut nahezu keimfrei.

Die Video-Assistenz ergänzt das Arbeiten mit endoskopischen Geräten während der Operation und erlaubt eine präzise Schonung der wichtigen anatomischen Strukturen. Der Eingriff erfolgt unter Einsatz des Neuromonitoring zum Schutz des Stimmbandnervs, so wie bei der konventionellen Methode. Die Sonde wird über einen winzigen Schnitt von nur zwei Millimetern am Hals eingeführt.

Eine der so operierten Patientinnen erlaubte es freundlicherweise, den Eingriff und Ihren Hals einen Tag nach dem Eingriff zu fotografieren. Wie man sieht, gab es keine Schwellung!

International bereits seit 2015 bekannt, wird dieses Verfahren in Deutschland seit 2017 praktiziert. Gutartige knotige Veränderungen der Schilddrüse bis zu vier Zentimetern und mit einem Volumen bis 40 Millilitern, sowie krankhafte Veränderungen vor allem der unteren Nebenschilddrüsen eigenen sich besonders für die transorale Entfernung.

Unsere neue Sprechstunde für transorale Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie findet an jedem ersten Dienstag im Monat um 13 Uhr statt (Terminvereinbarung unter Tel. 0221/479-5100).

Bild 1: Chefärztin PD Dr. Costanza Chiapponi freut sich mit ihren Kollegen Prof. Dr. Hakan Alakus aus der Uniklinik Köln und Assistenzarzt Dr. Michael Arbogast über die neue Therapiemöglichkeit.

Bilder 2 und 3: Nach nur einem Tag ist am Hals der operierten Patientin keine Schwellung erkennbar.

Fotos: Anja Pahl/EVK Köln Weyertal