12. März 2021

Demenz: Nur ein Verdacht oder gesicherte Diagnose?

Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Radiologie und Neuroradiologie der Ludgerus Kliniken stärkt das medizinisches Angebot im EVK

© Alexianer Münster. Der vergessene Name der Enkelin, der verlegte Schlüssel, die verlorene Erinnerung an ein markantes Erlebnis: Werden Menschen in der zweiten Lebenshälfte „tüddelig“, kommt schnell der Gedanke an eine Demenz auf. Dank der neuen Kooperation der Klinik für Radiologie des Clemenshospitals mit dem EVK Münster, können Patienten und Angehörige nun schneller eine gesicherte Diagnose erhalten, denn nicht immer bedeutet Vergesslichkeit auch Demenz.
„Es gibt viele Gründe für nachlassende Gedächtnisleistung“, weiß Dr. Peter Kalvari, Chefarzt des EVK in Münster, das sich seit Januar 2021 in Trägerschaft der Alexianer befindet: „Auch hormonelle Veränderungen, Depressionen oder eine Druckbelastung im Gehirn können einer Demenz ähnlich sehen – sind aber gut behandelbar!“.

Um nicht nur die Diagnose Demenz abzusichern, sondern auch zur medizinischen Bildgebung bei vielen weiteren Erkrankungen, ist jetzt Prof. Dr. Johannes Wessling mit seinem Team in die ehemaligen radiologischen Praxisräume im Erdgeschoss des EVK Münster eingezogen. Wessling ist Leiter des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin des Clemenshospital und der Raphaelsklinik (Ludgerus Kliniken) und freut sich auf die Zusammenarbeit am neuen Standort EVK: „Mit unser Expertise in der diagnostischen Bildgebung und neuester Technik können wir das breit gefächerte und trotzdem spezialisierte altersmedizinische Angebot des EVK sinnvoll ergänzen, etwa durch hochspezialisierte Demenzbildgebung, 3D-CT-Aufnahmen zur exakten Implantatplanung vor einer Operation oder präzise Funktionsuntersuchungen bei Schluckstörungen.“

Filme zur Entspannung bei der Untersuchung

Dafür wird im EVK in den kommenden Wochen und Monaten kräftig umgeräumt: Der Medizingerätepark vor Ort wird modernisiert, im Rahmen der Zusammenarbeit steht dann unter anderem auch eine größere Röhre im MRT zur Verfügung, die Angst vor der Enge bei der Untersuchung vermeiden soll. Parallel dazu können Bilder und Filme in die Röhre projiziert werden, die ablenken und entspannen.

Je nach Diagnose und Behandlungsplan, sind auch die Wege in die kooperierenden Krankenhäuser kurz: „Wir sind quasi ein mobiles Einsatzkommando und betreuen die Patienten hausübergreifend“, lacht Wessling. Für den Patienten bedeutet das: vertraute Prozesse und Gesichter, kaum bürokratischer Aufwand und schnelle Versorgung durch alle nötigen Fachbereiche. „Der Austausch zwischen uns ist sehr intensiv“, betont auch Dr. Peter Kalvari und verweist auf die gemeinsamen – auch digitalen – Konferenzen zur Fallbesprechung der einzelnen Patienten.

Bild: Stärkung der Radiologie im EVK Münster: Christian Bake (Kaufmännischer Direktor EVK Münster), Prof. Dr. Johannes Wessling (Zentrumsleiter und Chefarzt Klinik für Radiologie am Clemenshospital) und Dr. Peter Kalvari (Chefarzt EVK Münster) bauen die Zusammenarbeit der Krankenhäuser aus.
(Quelle: Alexianer)