03. März 2021

Vincenz-Darmzentrum startet besondere Visite

Onkologische Fachkoordinatorin entwickelt neues Konzept

© St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn. Die Diagnose „Krebs“ ist für alle Patienten und deren Angehörige eine enorme Belastung. Gerade jetzt, wo keine Besuche im Krankenhaus möglich sind, ist es umso wichtiger, in dieser schwierigen Situation eine Stütze zu haben. Im St. Vincenz-Darmzentrum gibt es nun neben der ärztlichen Visite eine weitere, die „Darmzentrums-Visite PLUS“. Das Besondere: Sie konzentriert sich ausschließlich auf die Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen.

„Den Krebspatienten schwirren nach der Diagnose und während der Behandlung im Krankenhaus unzählige Gedanken im Kopf umher. Darmspiegelungen, Rekto- oder Gastroskopie, Abdomensonografie sind nur einige Begriffe, die bei unseren Darmkrebs-Patienten große Fragezeichen auslösen. Wir nehmen uns Zeit, um alle offenen Fragen intensiv zu klären“, erklärt Annette de Groof, onkologische Fachschwester. Sie ist Initiatorin der neuen „Extra-Visite“: ein zusätzlicher Besuch durch die betreuende Pflegefachkraft, einer speziell ausgebildeten onkologischen Fachkraft, der Teamleitung und dem Stationsarzt. In das neue Konzept hat das Darmzentrum-Team viel Herzblut gesteckt und hat für die Patienten einen erheblichen Mehrwert: Sie werden bereits während des Krankenhausaufenthaltes fit für ihren Alltag gemacht. Denn Patienten fühlen sich oft hilflos, sind verunsichert, ob sie ihren Beruf weiter ausüben können, welche Therapien sie erwarten oder mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist. „Auf Wunsch beziehen wir auch die Angehörigen mit in unsere neue Visite mit ein. Denn auch für die Familien ist die Erkrankung ein großer Einschnitt und der Alltag ist oft nicht mehr der gleiche“, weiß Annette de Groof aus ihrer langjährigen Erfahrung. Der Patient entscheidet dabei selbst, in welchem Ausmaß er die Unterstützungsangebote annehmen möchte. Auch die beiden Leiter des Vincenz-Darmzentrums Prof. Dr. Jobst Greeve und PD Dr. Hubert Scheuerlein freuen sich über den Startschuss der neuen Visite: „Wir setzen alles daran, dass die verschiedenen Fachdisziplinen, die Pflege, die Physiotherapie und die Psychoonkologie stark zusammenarbeiten. Denn durch diese engmaschige Behandlung erhöhen wir die Heilungschancen der Patienten enorm. Wir haben schon viel positives Feedback zu der neuen Visite erhalten.“

Darmkrebsmonat März
Anlässlich des Darmkrebsmonat März bietet das Team der Klinik für Allgemein- und Vizeralchirurgie eine Telefonhotline an: Montags bis freitags von 13 bis 14 Uhr können Interessierte unter Tel. 05251/86-2935 ihre Fragen rund um die kostenlosen Vorsorgemöglichkeiten und die Krebserkrankung stellen. Das Team appelliert: Darmkrebs ist vermeidbar! Je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Krebsvorstufen können durch eine Darmspiegelung entfernt werden. Jährlich erhalten über 60.000 Menschen in Deutschland die Diagnose „Darmkrebs“.

Bildunterzeilen:
Bild 1: von links: Prof. Dr. Jobst Greeve (Leiter des Darmzentrums und Chefarzt der Medizinischen Klinik I), Annette de Groof (Onkologische Fachkoordinatorin) und PD Dr. Hubert Scheuerlein (Leiter des Darmzentrums und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie)
Bild 2: Annette de Groof entwickelte die „Darmzentrumsvisite Plus“.