01. April 2021

Impfstoff: Neue Einschränkung trifft auch Kliniken

Gesundheitsminister Laumann rechnet mit weiteren Biontech- und Moderna-Lieferungen

© Melinda Nagy - stock.adobe.com Die Entscheidung der fünf nordrhein-westfälischen Universitätskliniken demonstrierte bereits den Ernst der Lage: Frauen unter 55 Jahren sollten nicht mehr den Impfstoff von AstraZeneca erhalten. Damit zogen die Klinika nach beunruhigenden Berichten über weitere im zeitlichen Kontext der Impfung aufgetretenen Hirnvenenthrombosen die Reißleine. Weitere Krankenhäuser folgten auch außerhalb von NRW diesem Beispiel, zumal auch die Berliner Charité so entschied.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, dass der AstraZeneca-Impfstoff nur noch für Frauen und Männer über 60 Jahre eingesetzt werden darf, wenig später folgten auch die anderen Länder gemeinsam mit dem Bund dieser Linie. Für die nach Ostern geplanten Impfungen in den Arztpraxen dürfte diese Entscheidung zunächst noch keine Auswirkungen haben, weil entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zuerst Menschen der Prioritätengruppe 2 geimpft werden sollen – das sind unter anderem alle Personen über 70 Jahre.

Keine Impfung von Personen unter 60 Jahren mit AstraZeneca

Die STIKO hat sich die Einschränkungen zu eigen gemacht und empfiehlt keine Impfung von Personen unter 60 Jahren mit AstraZeneca, weil die beobachteten thrombotischen Nebenwirkungen weit häufiger als zunächst eingeschätzt aufgetreten sind. Laut Mitteilung treten sie in den ersten 4 bis 16 Tagen überwiegend bei Geimpften unter 60 Jahren auf.

Obwohl die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern in NRW bereits zumindest mit der ersten Dosis geimpft sind, müssen nun auch einige Häuser wie schon beim ersten Impfstopp mit diesem Vakzin erneut umplanen. NRW-Gesundheitsminister Laumann erwartet aber keine großen Einschränkungen, weil er mit weiteren Lieferungen von Biontech und Moderna rechnet.

Wie mit der Auffrischungsimpfung für die Menschen verfahren wird, die nur die erste Dosis AstraZeneca erhalten haben, will die STIKO bis Ende April entscheiden. Bei Einhaltung des empfohlenen Zeitabstands von 12 Wochen sind laut Robert Koch-Institut die zweiten Dosen ab Anfang Mai vorgesehen.