04. März 2021

Gemeinsamer Aufruf der NRW-Universitätskliniken und verschiedener Fachgesellschaften ans Krankenhauspersonal: „Lassen Sie sich mit AstraZeneca impfen“

© shintartanya - stock.adobe.com Fünf nordrhein-westfälische Universitätskliniken rufen ihr Personal gemeinschaftlich auf, sich mit dem Impfstoff von AstraZeneca gegen COVID-19 impfen zu lassen: „Es muss alles darangesetzt werden, möglichst schnell mit den vorhandenen Impfstoffen und in der Breite gegen die Pandemie anzugehen. Deshalb unterstützen die Vorstände eine möglichst schnelle Impfung aller Mitarbeitenden, die regelmäßig in unmittelbarem Patientenkontakt stehen, mit AstraZeneca.“ Mit der Veröffentlichung in einigen Tageszeitungen richten die Unikliniken den Appell ebenso an die Bürgerinnen und Bürger.

Im gemeinsamen Aufruf führen die Universitätskliniken in Münster, Bonn, Düsseldorf, Essen und Köln detailliert die Vorteile des Impfstoffs auf:

  • Die Effektivität liege weit über den Werten anderer Impfstoffe, beispielsweise gegen die Grippe. Gemäß einer aktuellen Studie sinke das Risiko einer stationären Behandlung vier Wochen nach der ersten Impfdosis um mehr als 94 Prozent.
  • Millionenfache Anwendung habe keine schwerwiegenden, lediglich leichte, erwartbare Impfreaktionen verursacht.
  • Der Impfstoff von AstraZeneca sei nach bisherigen Studien voll wirksam gegen die so genannte britische Variante B 1.1.7.
  • Entwickelt worden sei er in einem der erfahrensten Impfstoff-Forschungslabors der Welt.
  • Die Viruslast bei Geimpften liege nach derzeitigen Erfahrungswerten nicht mehr so hoch wie bei Nicht-Geimpften. Auch sei naheliegend, dass die Übertragbarkeit des Virus an Dritte – und damit die Ansteckungsgefahr – ebenfalls geringer sei.

Allen bisher nicht geimpften Mitarbeitenden bieten die Vorstände der Klinken die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff an, um den Einzelnen vor einem schweren Verlauf einer schweren COVID-19-Erkrankung zu schützen und die Verantwortung des Klinikpersonals gegenüber den Patienten und der Gesellschaft wahrzunehmen. Ein anderer Impfstoff werde für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen.

Der komplette Aufruf lässt sich auf der Seite des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) downloaden.

Auch die Vereinigungen der Intensiv- und Notfallmediziner betont in einem mit weiteren Universitätskliniken verfassten Aufruf, dass alle Impfstoffe einen sehr guten Schutz böten. Selbst wenn eine Infektion nicht verhindert werden könne, seien Geimpfte gegen schwere Verläufe geschützt. Kein einziger gegen Corona geimpfter Patient habe ins Krankenhaus gemusst oder sei gar an den Folgen der Infektion gestorben, betonen die Initiatoren. Professor Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), ermutigt zur Impfung: „Jeder Patient, der nicht bei uns auf der Intensivstation landet, ist jede Mühe wert. Selbst wer eine schweren COVID-19-Verlauf übersteht, muss sich monatelang zurück ins Leben kämpfen.“

Auch dieser Aufruf der DIVI, der DGIIN, der DGINA und der Unikliniken in Bonn und Aachen steht zum Download auf der Webseite des Gesundheitsministeriums bereit.