01. September 2016

Regionalveranstaltungen der Kliniken in NRW

Das „Bündnis für gesunde Krankenhäuser – Investieren aus Verantwortung“ fordert vom Land NRW, seinem gesetzlichen Auftrag, die nachweislich notwendigen Fördermittel bereitzustellen, nachzukommen und die Förderlücke in Höhe von 1 Milliarde EUR jährlich zuschließen. Mit Regionalveranstaltungen will das Bündnis in den nächsten Monaten auf die strukturelle Unterfinanzierung und die damit verbundenen Folgen in den Regionen aufmerksam machen, aber auch auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Krankenhäuser und deren Bedeutung als Arbeitgeber hinweisen. Die Krankenhäuser in den Regionen laden zu diesen Veranstaltungen mit Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen ein.

Die erste Veranstaltung, zu der die Krankenhäuser in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe eingeladen hatten, fand am 31.08.2016 in Siegen statt. Von den Kölner Krankenhäusern wurde die zweite Veranstaltung am 06.09.2016 in der Flora in durchgeführt.

Die Termine der regionalen Diskussions- und Informationsveranstaltungen der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser im „Bündnis für gesunde Krankenhäuser – Investieren aus Verantwortung“ sind im Anschluss an die Berichterstattung der Veranstaltungen in Siegen und Köln aufgeführt. Ebenso sind sie auf der Homepage des Bündnisses www.gesunde-krankenhaeuser.de zu finden.

31.08.2016, Siegen-Wittgenstein/Olpe.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildeten die Krankenhäuser in Siegen-Wittgenstein am 31.08.2016. Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses Siegen, schilderte die Problemlage aus Sicht der heimischen Kliniken: „Unsere Kliniken versorgen ihre Patienten auf hohem Niveau. Doch das wird nicht so bleiben, wenn wir nicht in die Zukunft investieren. Die Aufgaben wachsen. Die Politik darf nicht warten!“ In dem vollbesetzten Foyer des Ambulanten Zentrums an der Sandstraße waren neben den Vertretern der Krankenhäuser aus der Region auch die Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Jens Kamieth gekommen. Sie versprachen die Botschaften des Tages nach Düsseldorf zu tragen. „Wir sind es wert, weil wir, wie Kitas, Schulen und Straßen, zu einer intakten Daseinsvorsorge beitragen und als Arbeitgeber und Unternehmen ein bedeutender Standortfaktor in den Kommunen sind“, betonte Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW, in seinem Vortrag. „Für Kliniken, die die beste Patientenversorgung anbieten, kann es kein „Weiter so“ geben“. Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, pflichtete ihm bei und hob die Bedeutung der Kliniken als größte Arbeitergeber an ihren jeweiligen Standorten hervor. Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, unterstrich die Bedeutung einer funktionierenden Gesundheitsversorgung für die Wirtschaft. „Dringend benötige Fachkräfte schauen selbstverständlich nach den Begebenheiten vor Ort und da ist eben die Beschaffenheit der medizinisch-pflegerischen Infrastruktur ein wichtiges Kriterium der Auswahl.“ Einen Finger in die Wunde legte anschließend Dr. Wolfgang Bauch, Seniorenbeirat der Stadt Siegen, indem er feststellte, dass gerade die älteren Patienten zu leiden hätten.



06.09.2016, Köln

Am 06.09.2016 veranstalteten die Krankenhäuser in Köln eine regionale Diskussions-und Informationsveranstaltung zur Investitionssituation der Kölner Krankenhäuser. Über 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen waren in der Kölner Flora auf Einladung des Zweckverbandes der Kölner Krankenhäuser, um sich über die Auswirkungen der Finanzierungslücke zu informieren, die das Rheinische-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des „Bündnisses für gesunde Krankenhäuser“ ermittelt hat. Die Studie „Investitionsbarometer NRW“ kommt zu dem Ergebnis, dass die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen (NRW) deutlich unterfinanziert sind, weil das Land seiner gesetzlichen Verpflichtungen zur Investitionsförderung der Krankenhäuser nicht ausreichend nachkommt. Die Investitionsbeteiligung des Landes NRW wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgesenkt, während die Anforderungen und der Investitionsbedarf weiter steigen. 500 Millionen Euro investierte NRW 2014 in die Infrastruktur und Technik seiner Kliniken. Der tatsächliche Investitionsbedarf aber liegt jährlich bei 1,5 Milliarden Euro. Im Ergebnis beträgt die jährliche Förderlücke eine Milliarde Euro. „Wir benötigen bedarfsgerecht ausgestattete Kliniken, deren Räumlichkeiten und medizinische Infrastruktur auf der Höhe der Zeit sind“, sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die die Gäste begrüßte und an der Podiumsdiskussion teilnahm. Der Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln, Roman Lovenfosse-Gehrt, ergänzte: „Die Menschen erwarten von uns zu Recht nicht nur Top-Mediziner und Pflegekräfte, sondern auch ansprechende Räumlichkeiten und moderne Technik. Die Investitionszyklen in der Medizintechnik werden immer kürzer. Damit wir auch in Zukunft innovative medizinische Diagnostik anbieten können, sind weitere Investitionen notwendig. Gleiches gilt für die Informationstechnik. Die Gesundheitspolitik fordert zu Recht eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Sektoren. Hierzu ist eine stärkere Digitalisierung und Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen notwendig. Um dies zu erreichen, muss das Land seiner Aufgabe nachkommen und die dringend benötigten Investitionsmittel zur Verfügung stellen.“



Weitere Termine

29.09.2016, Datteln (Einladungsflyer)
04.10.2016 Aachen (Landtagsbesuch; Information der Abgeordneten)
24.10.2016, Bochum
26.10.2016, Essen
26.10.2016, Warendorf
27.10.2016, Hamm
10.11.2016, Meschede/Arnsberg (Save the date-Flyer)
21.11.2016, Paderborn
30.11.2011 Mettmann