16. November 2017

Sektorenübergreifende eArztbriefe via KV-Connect zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten im Regelbetrieb

Verbesserung der Versorgungsqualität für Patienten, Vermeidung von Doppeluntersuchungen, digitales Einweisungs- und Entlassmanagement, Zukunftssicherung durch Zuweiserbindung sowie effiziente Kommunikationsprozesse – Aspekte, die die Caritas Trägergesellschaft West gGmbH (CTW) dazu bewegen, digital zwischen im Krankenhaus tätigen Ärzten und ihren niedergelassenen Kollegen per eArztbrief zu kommunizieren. In vier CTW-Krankenhäusern in Düren (St. Marien-Hospital und St. Augustinus-Krankenhaus), Jülich und Linnich mit insgesamt 28 Fachabteilungen ist der eArztbrief-Empfang und Versand über KV-Connect im Regelbetrieb. Die Krankenhausärzte tauschen untereinander und mit ihren niedergelassenen Kollegen Arztbriefe sowie dazugehörige Befunde Ende-zu-Ende-verschlüsselt über den Kommunikationsdienst KV-Connect der KV Telematik GmbH (KVTG) aus. Zurzeit sind 100 eArztbrief-Empfänger bei der CTW hinterlegt und es werden immer mehr. An der technischen Umsetzung waren die Telekom Healthcare Solutions als Anbieter des Krankenhausinformationssystems iMedOne sowie das Projekt „I/E-Health NRW – Hand in Hand bestens versorgt“ beteiligt.

Für jeden Patienten wird zum Ende eines Krankenhausaufenthalts ein Arztbrief erstellt, welcher häufig noch per Post oder Fax an den zuständigen niedergelassenen Kollegen verschickt wird. „Durch den Postweg verlieren wir beim Entlassmanagement wertvolle Zeit und muten den Empfängern zu, das Papier scannen zu müssen. Dieser analoge Weg ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Außerdem ist das Fax für uns aus datenschutzrechtlichen Gründen fraglich“, erklärt Dr. med. Thomas Heyer, Chefarzt der Inneren Medizin im St. Marien-Hospital Düren und setzt hinzu, „zudem treten nach der Umstellung auf Voice-over-IP-Anschlüsse bei der Faxübermittlung Probleme auf.“ Sein Kollege Dr. med. Holger Meyer, niedergelassener Hausarzt, der den eArztbrief via KV-Connect empfängt, sagt, „seitdem ich die Arztbriefe elektronisch erhalte, kann ich sie schnell zur Patientenkartei zuordnen, spare so Zeit und arbeite endlich modern.“ „Der eArztbrief ist komfortabel, schnell, datenschutzrechtlich sicher und vor allem zuverlässig, alles was es fürs Entlassmanagement braucht“, unterstreichen die Ärzte auf beiden Seiten.

In nächster Zeit sollen das Universitätsklinikum Aachen und weitere Praxen eingebunden werden. Als Erweiterung bei den Dokumenten steht der Bundesmedikationsplan auf der Agenda.

„Wir freuen uns über diesen konkreten Erfolg in unserer Modellregion Düren/Aachen. Die CTW-Krankenhäuser leben mit großem Engagement vor, wie man die Möglichkeiten der Digitalisierung sektorenübergreifend für die Versorgung der Patienten nutzen kann“, erklärt Burkhard Fischer, Vorstand Digital Healthcare NRW e. V. und Referatsleiter IT bei der Krankenhausgesellschaft NRW.

„Die Region Düren lebt von der hohen Motivation der Beteiligten vor Ort. Neben den Mitarbeitern in den Kliniken der CTW sind die Ärztenetze Dürener Arbeitsgemeinschaft Integrierte Versorgung (DAGIV) und Gesundheitsverbund Jülicher Land (GVJL) maßgeblich beteiligt“, berichtet Gilbert Mohr, der für die Region Düren/Aachen zuständige Projektleiter von I/E-Health NRW und Leiter der Stabsstelle Telematik der KVNO.

„iMedOne hat als erstes KIS den Austausch des elektronischen Arztbriefes über KV-Connect realisiert. Aufgrund der Integration in die bestehenden Prozesse der Briefschreibung können wir mit iMedOne die Anwender der CTW-Krankenhäuser von den Aufgaben des papiergebundenen Versands entlasten“, erklärt Arndt Lorenz, Geschäftsführer Telekom Healthcare Solutions. „Mit unserem neuen Modul eVersand inklusive KV-Connect bieten wir unseren Anwendern darüber hinaus eine zukunftssichere Lösung, da sie ebenfalls die Kommunikation über die Telematik-Infrastruktur unterstützen wird.“

„Der Produktlebenszyklus des Faxes neigt sich seinem Ende zu", betont Dr. Florian Fuhrmann, Geschäftsführer der KVTG und fügt hinzu „mit KV-Connect setzen Krankenhäuser und Ärzte auf eine fortschrittliche Technologie zur Verschlüsselung und zum Austausch strukturierter Patientendaten.“ Somit werden Befunddaten ohne Medienbrüche, verschlüsselt und ohne Zeitverzug zwischen ambulantem und stationärem Sektor zum Wohle der Patienten ausgetauscht.

In der angehängten Pressemitteilung finden Sie noch Hintergrundinformationen zu den Partnern und Ansprechpartner.