21. Januar 2014

KGNW zu AOK-Krankenhausreport: Negativkampagne der AOK zeichnet Zerrbild und verunsichert Patienten unnötig

„Jeder medizinische Eingriff kann auch unter optimalen Rahmenbedingungen zu einem unerwünschten Ereignis führen, aber die AOK stellt die Realität in den Kliniken bewusst verzerrt dar. Diese Negativkampagne der AOK verunsichert die Patienten unnötig und wertet den hohen täglichen Einsatz der Mitarbeiter in den Krankenhäusern ab“, erklärt Matthias Blum, der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), zum neuen AOK-Krankenhausreport mit dem Schwerpunkt Patientensicherheit. Die KGNW fordert die Krankenkasse zur Rückkehr zur Sachlichkeit auf. Das ungelöste Problem sei nicht mangelnde Qualität, sondern unzureichende Finanzierung.

„An die Krankenhäuser werden im Koalitionsvertrag der Bundesregierung und im neuen Krankenhausplan für Nordrhein-Westfalen höchste Anforderungen bei Qualität und Personal formuliert. Die faire Refinanzierung der Betriebs- und Investitionskosten bleibt weiterhin unklar. Wir brauchen endlich eine nachhaltige Lösung und bauen auf die Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Leitung des neuen Bundesgesundheitsministers“, betont Blum.

Die Klinken hätten nichts zu verbergen und beförderten eine offene Fehlerkultur. Die KGNW hat gemeinsam mit den nordrhein-westfälischen Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen das landesweite Melde- und Lernsystem „CIRS NRW“ für medizinische Beinahe-Fehler (CIRS: Critical Incident Reporting System) eingeführt. „Ein Beinahe-Fehler-Meldesystem (CIRS) ist ein wichtiges Instrument des Risikomanagements und dient der Verbesserung der Patientensicherheit. Neben den etablierten einrichtungsinternen CIRS gibt es jetzt mit dem landesweiten System die wichtige Möglichkeit, aus den Fehlern anderer Krankenhäuser zu lernen“, so Blum.

„Die Krankenhäuser tun sehr viel, um die Risiken für ihre Patienten zu minimieren. Beispielhaft möchte ich Patientenarmbänder, OP-Checklisten, Sturz- und Dekubitusprophylaxe und MRSA-Screenings nennen. Bei Beschwerden oder Verdacht auf Behandlungsfehler können sich Patienten und Angehörige vertrauensvoll an Patientenfürsprecher oder die Gutachterstellen der Ärztekammern wenden. Wir nehmen das Qualitäts- und Risikomanagement sehr ernst und wollen uns zum Wohle unserer Patienten ständig verbessern“, erklärt Matthias Blum, der Geschäftsführer des Verbandes der 385 NRW-Kliniken. Bei einem Krankheitsfall im Ausland würden deutsche Bürger nicht ohne Grund schnellstmöglich eine Behandlung in einem Heimatkrankenhaus anstreben.