24. September 2009
Verfahren zur externen Qualitätssicherung in Krankenhäusern hat sich bewährt – neue Herausforderungen durch sektorübergreifende Qualitätssicherung
Gemeinsame Pressemitteilung
Verbände der Krankenkassen Nordrhein-Westfalen
Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen
Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein
Düsseldorf, 24.September 2009 - Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen haben ihre Qualität in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert und sehen sich für die neuen gesetzlichen Herausforderungen der sektorübergreifenden Qualitätssicherung gut gerüstet.
Zu diesen Ergebnissen kamen Experten und Krankenhauspraktiker sowie Patientenvertreter unter großer Beteiligung der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser bei der
„7. Ergebniskonferenz zur Einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung NRW“, die heute im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf stattfand. Auf dieser Fachtagung wurden die Auswertungen der externen Qualitätssicherung diskutiert sowie Ergebnisse, aktuelle Entwicklungen und Perspektiven der Qualitätssicherung im Krankenhaus analysiert.
Im Jahr 2008 wurden in über 380 Krankenhäusern in NRW mehr als 950.000 Behand-lungsfälle in 27 Leistungsbereichen wie Gynäkologie/Geburtshilfe, Chirurgie, Orthopädie, Kardiologie und Innerer Medizin mit über 200 Qualitätsindikatoren nach einem bundeseinheitlichen Verfahren dokumentiert und von der Geschäftsstelle Qualitätssicherung bei den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe ausgewertet.
Nach der Analyse durch die Geschäftsstelle Qualitätssicherung erhalten die Kranken-häuser bei rechnerischen Auffälligkeiten im „Strukturierten Dialog“ Rückmeldungen und Hinweise, wie sie ihre Arbeit weiter verbessern können.
Die Daten und Ergebnisse der 27 besonders aussagekräftigen Qualitätsindikatoren werden in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser veröffentlicht und tragen damit zu mehr Qualitätstransparenz über die Klinikleistungen bei. In den Qualitätsberichten, die regelmäßig publiziert werden, stellen die Kliniken ihre Qualität bei einzelnen Behandlungen dar und liefern maßgebliche Informationen für Patienten und einweisende Ärzte.
Als weiteres zentrales zukunftsweisendes Thema diskutierten die Teilnehmer die zukünftige Ausrichtung der Qualitätssicherung, die nach den Vorgaben des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes (GKV-WSG) künftig grundsätzlich sektorenübergreifend ausgestaltet werden muss. Die bislang sektorspezifischen Qualitätssicherungsverfahren im vertragsärztlichen und stationären Bereich müssen in Zukunft durch das neue AQUA-Institut, das vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit dieser Aufgabe beauftragt wurde, zusammengeführt und aufeinander abgestimmt werden.
Auf der Veranstaltung wurde deutlich, dass diese neue Ausrichtung für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellt und für diese Aufgabe in der Umstellungsphase ein ausreichender zeitlicher Verlauf notwendig sei. In diesem Zeitraum könne allerdings auf den bisherigen Erfahrungen aufgebaut werden.
Die Maßnahmen der einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung sind für alle Beteiligten aufwendig: Die Krankenkassen geben in NRW jährlich etwa fünf Millionen Euro dafür aus, in den Krankenhäusern übernehmen Ärzte und Pflegende die aufwendigen Dokumentationsarbeiten. Die Geschäftsstelle Qualitätssicherung bei den Ärztekammern führt über die statistischen Auswertungen hinaus stichprobenartige Überprüfungen der Datenqualität durch. Sie bescheinigt den Krankenhäusern eine gute Dokumentations- und Ergebnisqualität. Einrichtungsübergreifende vergleichende Qualitätssicherungsverfahren finden in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern bereits seit mehr als 20 Jahren statt.