06. Juli 2007

Mehr Transparenz durch Qualitätsoffensive der Krankenhäuser

Düsseldorf, 6. Juli 2007 - In der Qualitätsoffensive der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser stehen die Ergebnisse der medizinischen Behandlung sowie eine größere Transparenz und Vergleichbarkeit ihrer Leistungen für Patienten im Vordergrund

„Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sind für die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen von zentraler Bedeutung“, erklärte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen Richard Zimmer anlässlich der Veröffentlichung eines neuen „Klinikführers“ der Techniker Krankenkasse heute in Düsseldorf. Qualitätssicherung und stetige Qualitätsverbesserung seien maßgebliche Voraussetzungen für die Teilnahme an der medizinischen Versorgung und Leistungserbringung.

„Deshalb unterstützen wir die Qualitätsoffensive der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser“, unterstrich Zimmer, in der die Krankenhäuser zukünftig ihre Leistungen für Patienten transparenter machen und vergleichbar darstellen werden.

Neben den bisherigen wichtigen Bausteinen der externen, vergleichenden Qualitätssicherung, die von der durch die Selbstverwaltung getragenen Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) und den Regionalvertretungen in Nordrhein und Westfalen-Lippe sichergestellt wird, werden Qualitätsberichte eine zentrale Rolle in der Offensive zur mehr Qualitätstransparenz einnehmen.

Zukünftig wird jedes Krankenhaus in diesem Bericht, der regelmäßig publiziert wird, seine Qualität bei einzelnen Behandlungen im Vergleich zu anderen Einrichtungen darstellen und maßgebliche Informationen für Patienten und einweisende Ärzte liefern. Dazu können die Kliniken auf mehr als 200 Qualitätsindikatoren zugreifen und ihr Abschneiden im bundesweiten Vergleich darlegen. Grundlage sind die Daten, die alle Krankenhäuser an die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) mit dem Ziel eines Vergleichs von Behandlungsergebnissen übermitteln.

Hierbei sind 27 Qualitätsindikatoren für die Veröffentlichung verpflichtend. Patientinnen und Patienten werden dann auf den Internetseiten der Kliniken erfahren, wie ihr örtliches Krankenhaus z. B bei Gallenblasenentfernung, Geburtshilfe, Herzschrittmacher-Implantationen, Hüft- und Knie-Endoprothesen (Erstimplantation), Koronar- oder Brustchirurgie im bundesweiten Vergleich abschneidet. Es steht dem Krankenhaus darüber hinaus frei, weitere bewertete Indikatoren zu publizieren.

Darüber hinaus beteiligen sich die meisten Krankenhäuser an einer Vielzahl von weiteren Qualitätssicherungs- und Zertifizierungsverfahren. Außerdem sind zahlreiche Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses zu beachten z. B. Mindestmengen oder die Erfüllungen bestimmter Anforderungen zur Struktur- und Prozessqualität.

Auch Initiativen von Krankenkassen können, sofern sie im Zusammenhang mit den beteiligten Krankenhäusern und Mitarbeitern im Krankenhaus erstellt werden, eine sinnvolle Hilfe zum Auffinden eines geeigneten Krankenhauses sein. „Subjektive Eindrücke von Versicherten und Patienten dürfen aber nicht zum alleinigen und letztlich dann entscheidenden Kriterium für eine bundesweite „Klinik-Bestenliste“ werden, besonders wenn nur eine begrenzte Anzahl von Krankenhäusern und Versicherten in die Bewertung einbezogen werden“, erklärte der KGNW-Geschäftsführer. Diese Angaben seien für ein Krankenhausranking nicht geeignet, wie die Autoren des Klinikführers der Techniker Krankenkasse selbst festgestellt hätten.

„Vor allem muss – wie bei der Qualitätsoffensive der Krankenhäuser – das Ergebnis der medizinischen der Behandlung im Vordergrund stehen, damit der Patient die Auswahl eines Krankenhaus auf der Basis von objektiven Informationen über die Behandlungsqualität treffen kann“, so Zimmer.

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (KGNW) ist der Zusammenschluss der Krankenhausträger und ihrer Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf. Die Aufgabe der KGNW ist es, auf "eine der Würde des Menschen verpflichtete, humane, bedarfsgerechte, leistungsfähige, wirtschaftliche und finanziell abgesicherte Versorgung durch eigenverantwortlich tätige Krankenhäuser mit pluraler Trägerstruktur hinzuwirken". Sie vertritt die Interessen ihrer Mitgliedskrankenhäuser und nimmt die ihr gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben im Rahmen der Selbstverwaltung wahr. In den 444 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern werden jährlich fast vier Millionen Patienten behandelt. Mit rund 250.000 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen.