08. Februar 2010

Zum Atmen in die Zelle

Bodyplethysmograph erweitert Untersuchungsspektrum im St. Josef Krankenhaus Monheim

Die Zahl der Lungenerkrankungen nimmt stetig zu – und so der Bedarf nach speziellen Untersuchungen der Atmungsorgane. Der so genannte Bodyplethysmograph ermöglicht die Untersuchung des Atemwegs-Widerstandes und des Lungenvolumens und erweitert seit neuestem das diagnostische Spektrum des St. Josef Krankenhauses Monheim.

Monika Witos atmet zuerst ruhig vor sich hin, dann holt sie einmal tief Luft und atmet mit viel Kraft aus. Ihre Nase ist mit einer Nasenklammer blockiert, die Lippen hat sie um ein Mundstück geschlossen. Neben ihr beobachtet Dr. Ralph Schumacher, Chefarzt der Inneren Medizin im St. Josef Krankenhaus Monheim, auf dem Computerbildschirm konzentriert die dort abgebildeten Kurven und Werte. Monika Witos sitzt in einem Bodyplethysmographen, einem Gerät zur Messung der Lungenfunktion.

„Wir sind froh, dass wir mit der Anschaffung dieses Gerätes in den Untersuchungsmöglichkeiten unserer Patienten einen deutlichen Schritt nach vorn machen konnten“, freut sich Dr. Ralph Schumacher. Denn jetzt haben die Patienten den Vorteil, dass sie auch für eine umfassendere Untersuchung ihrer Lungenfunktionswerte das Monheimer Krankenhaus nicht mehr verlassen müssen. Und es werden immer mehr Patienten, die eine solche Untersuchung benötigen: Die Zahl der Lungenerkrankungen nimmt stetig zu. Stärker werdende Umwelteinflüsse wie Abgase und Feinstäube, aber auch eine ungesündere Lebensweise tragen dazu bei, dass Lungenkrebs mit zu den Top 4 der Tumorerkrankungen in Deutschland zählt. Aber auch Asthma sowie andere chronische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch.

„Unsere diagnostischen und therapeutischen Bemühungen können wir nun mit gezielten Messungen unmittelbar vor Ort untermauern“, macht Dr. Ralph Schumacher deutlich. Der Bodyplethysmograph –von Ärzten und Schwestern kurz und fast liebevoll Body genannt – sieht ein bisschen aus wie eine Telefonzelle mit einem kleinen Hocker. Anstelle des Telefons findet sich jedoch ein beweglicher Arm mit der Messeinheit des Gerätes. Hinter dem Patienten wird die Kabinentür luftdicht verschlossen. Dies ermöglicht die Bestimmung einer Dehnung oder Kompression des Brustkorbes während der Patient in das Mundstück atmet. Die Druckverhältnisse ändern sich nur durch die Atembewegungen, nicht durch äußere Faktoren. „So kann die Bewegungsfähigkeit des Brustkorbes gemessen werden“, erläutert Dr. Ralph Schumacher. Gleichzeit wird über das Mundstück der Atemwiderstand gemessen, der Rückschlüsse darauf zulässt, wie stark die Atemwege blockiert oder verengt sind und so das Atmen erschweren.

Nach fünf Minuten ist die Untersuchung bei Monika Witos abgeschlossen. Dr. Ralph Schumacher ist zufrieden – mit den Untersuchungsergebnissen und den neuen diagnostischen Möglichkeiten, die das St. Josef Krankenhaus Monheim nun zu bieten hat.