21. März 2011

Wissen weitergeben

Ärzte lernen im St. Josef Krankenhaus Haan über neue OP-Methode

Ärzte aus ganz Deutschland kommen am 21. und 22. März ins St. Josef Krankenhaus Haan, um sich bei Dr. Udo Huberts über eine neuartige Operationsmethode zu informieren.

Ab dem 40. Lebensjahr setzt bei jedem dritten Deutschen die Gefäßverkalkung ein. Wer mit mindestens einem der Risikofaktoren Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes oder erhöhten Blutfettwerten belastet ist, läuft Gefahr, früher oder später einen Gefäßverschluss durch Verkalkungen zu erleiden. Bei einem Verschluss, der einen Bereich mit einer Länge von mehr als fünf Zentimetern betrifft, wird im St. Josef Krankenhaus Haan seit Anfang 2010 eine neuartige Methode angewendet. Das von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifizierte Gefäßzentrum am St. Josef Krankenhaus Haan ist die einzige gefäßchirurgische Abteilung im Umkreis, die dieses neuartige Verfahren einsetzt. Deshalb kommen nun Ärzte aus ganz Deutschland nach Haan, um bei Dr. Udo Huberts, Chefarzt der Gefäßchirurgie im St. Josef Krankenhaus Haan, alles Wichtige über die neuartige Operationsmethode zu lernen. „Wir haben im Gefäßzentrum Kplus Haan inzwischen weitreichende Erfahrungen mit der Methode sammeln können, die wir gerne an andere Gefäßspezialisten weitergeben wollen“, begründet Dr. Udo Huberts die Motivation für den Workshop, in dem die Teilnehmer bei mehreren Operationen hospitieren und eigene Fallbeispiele mit dem Haaner Spezialisten diskutieren können.

Bei der Operation werden moderne Stentprothesen mit bioaktiver Oberfläche eingesetzt, die eine Kombination aus einer Gefäßstütze (Stent) und einer Gefäßprothese sind. Diese Stentprothese wird über eine Punktion oder einen kleinen Schnitt in der Leistengegend in das betreffende verengte Gefäß eingeführt und überbrückt den Verschluss von innen. Die innere Hülle ist mit Heparin beschichtet, das das Verklumpen des durchfließenden Blutes verhindert. Inzwischen können auch Verschlüsse von mehr als 20 Zentimetern Länge mit dieser minimal-invasiven Methode operiert werden. Bislang waren hierfür aufwändigere offene Bypass-Operationen notwendig.

Die Operationsmethode wird auch in Zukunft stark gefragt bleiben: Immer mehr Menschen leiden aufgrund einer ungesunden Lebensweise mit zu fetter, unausgewogener Ernährung und starkem Rauchen zu Gefäßverengungen. „Diese Methode ist zukunftsweisend – umso wichtiger sind umfassende Schulungen und der Erfahrungsaustausch mit Spezialisten“, weiß Dr. Udo Huberts.