30. November 2011

Wenn die Gelenke streiken

Patientenforen zu den großen Gelenken Knie, Schulter und Hüfte im St. Remigius Krankenhaus Opladen.

Kniegelenke sind nachtragend. "Sie erholen sich nicht gut und haben kaum Selbstheilungskräfte", sagt Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking, Chefarzt des Schwerpunktes Orthopädie und Endoprothetik im St. Remigius Krankenhaus Opladen. Der Knorpel, der für eine reibungslose und damit schmerzfreie Bewegung zuständig ist, wächst nicht nach - wie das Profil eines Autoreifens. 2Wenn die Reifen abgenutzt sind, nutzt es nichts, den Wagen in die Garage zu stellen und zu warten." Letztlich hilft in dieser Phase nur noch ein Reifenwechsel. "Im Anfangsstadium können wir den Abbau der Knorpelschicht verlangsamen beispielsweise durch Medikamente oder durch einen gezielten Aufbau der Muskulatur im Gesäß, des Oberschenkels und des Kniestreckers, um das Gelenk zu entlasten", erklärt Priv. Doz. Dr. Ralf Decking. Wenn Kniepatienten trotz Medikamenten und Muskelaufbau in ihren Aktivitäten weiter in ihren Bewegungen eingeschränkt sind, helfe in der Regel nur noch die Therapie im Knie selbst.

Über 400 Operationen am Knie werden im St. Remigius Krankenhaus Opladen jährlich durchgeführt. "Ob chirurgische Eingriffe notwendig sind, um ein chronisch krankes Knie zu behandeln, ist eine komplexe Frage, die immer im Einzelfall und mit dem Patienten gemeinsam zu beantworten ist", sagt Priv. Doz. Dr. Ralf Decking. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig: Knorpel können transplantiert, gerissene Kreuzbänder ersetzt, die Beinachse korrigiert-und Gelenkteile aus Titan, Edelstahl und Kunststoff eingesetzt werden. Den Begriff "Totales Gelenk (TEP)" verwenden Experten wie Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking jedoch nicht gern: "Wir entfernen nicht das komplette Gelenk, sondern es werden nur die geschädigten Teile ersetzt." Dabei wird während der Operation nur so viel Knorpel und Knochen entfernt wie unbedingt nötig.

Oft ist die Abnutzung eine Alterserscheinung oder die Folge von Überbelastung oder Übergewicht. Doch die Zahl der jüngeren Patienten mit chronischen Knieproblemen steigt, meist als Spätfolgen von Sportverletzungen. Sie sind nach der Operation oft wieder bewegungs- und arbeitsfähig. Auch Sport ist wieder möglich. Doch den verwendeten Materialien bei Kniegelenkersatz sind Grenzen gesetzt: Moderne Prothesen halten nicht ewig. "Um die Beweglichkeit und Belastbarkeit weiter zu erhalten, muss dann ein Wechsel erfolgen", erklärt Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking eines seiner besonderen Spezialgebiete.

Das Patientenforum "Endlich schmerzfrei gehen" ist der Auftakt einer dreiteiligen Vortragsreihe zu den Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten der großen Gelenke Knie, Schulter und Hüfte. Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking referiert am 8. Dezember 2011 um 18 Uhr gemeinsam mit dem leitenden Oberarzt Dr. Carsten Wingenfeld über die Chancen und Risiken unterschiedlicher Operationstechniken. Eines der modernsten Operationsverfahren, die Computernavigation am Kniegelenk, wird für die Besucher zum Anfassen bereitgestellt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

8. Dezember 2011, 18 Uhr
Endlich schmerzfrei gehen
Therapiemöglichkeiten bei schmerzenden Knien

25. Januar 2012, 18 Uhr
Wenn die Schulter schmerzt
Schultererkrankungen und deren Therapie

29. Februar 2012, 18 Uhr
Wege zur schmerzfreien Hüfte
Beschwerden und Behandlung des Hüftgelenks

Referenten
Priv.-Doz. Dr. Ralf Decking
Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Schwerpunkt Orthopädie und Endoprothetik

Dr. Carsten Wingenfeld
Leitender Oberarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. Karsten Grimmel
Oberarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. Kai Pieritz
Oberarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Alle Veranstaltungen finden im Seminarraum auf der 4. Etage des Remigius Ärztezentrums, An St. Remigius 26, in Leverkusen-Opladen statt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.