16. März 2011

Wenn der Hemdkragen nicht mehr passt

Zweiter Viszeralmedizinischen Nachmittag am Ev. Krankenhaus Witten zu Veränderungen der Schilddrüse

Über die angemessene Diagnostik und Therapie von gutartigen, knotenartigen Veränderungen der Schilddrüse tauschten sich die Teilnehmer des zweiten Viszeralmedizinischen Nachmittags am Mittwoch, 16. März, im Evangelischen Krankenhaus Witten aus. Prof. Dr. Matthias Kemen, Geschäftsführender Direktor des Viszeralchirurgischen Zentrums Herne/Witten, die Chefärzte Dr. Mario Iasevoli (Medizinische Klinik des Ev. Krankenhauses Witten), Prof. Dr. Friedrich Jockenhövel (Medizinische Klinik des EvK Herne) und Dr. Dirk Martin (Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie des Ev. Krankenhauses Witten), Dr. Jens Lawerenz vom Institut für Pathologie, Oliver Johann Wolf von der Radiologie Witten sowie Dr. Frank Koch und Dr. Kurt-Martin Schmelzer als Vertreter der niedergelassenen Fachärzte stellten ihren Kollegen vor, wie ihre Fachdisziplin zur optimalen Versorgung dieses Krankheitsbildes beitragen kann.

Seit den Anfängen des „Kropfschneidens“ im 19. Jahrhundert, das von Johann Friedrich Dieffenbach 1840 als „tollkühnes Verfahren“ bezeichnet wurde, sei die Chirurgie der sogenannten Knotenstruma zu einem der häufigsten Wahleingriffe in der Allgemein- und Viszeralchirurgie geworden, erläutert Chefarzt Dr. Martin. Obwohl bei Koten in der Schilddrüse bösartige Veränderungen relativ selten seien – statistisch betrachtet komme ein bösartiger auf 3000 gutartige Knoten –, müssten auch die gutartigen häufig operiert werden, weil sie wachsen können. „Der Hals wird dicker, das Oberhemd passt nicht mehr“, erklärt Dr. Martin. Es könne sich ein Völlegefühl im Hals einstellen, im schlimmsten Fall bekomme der Patient schlecht Luft.

Die Chirurgie der Schilddrüse ist ein klassischer Schwerpunkt des Evangelischen Krankenhauses Witten, den die Klinik an der Pferdebachstraße intensivieren und im Zuge der Kooperation im Viszeralchirurgischen Zentrum gemeinsam mit dem EvK Herne weiter ausbauen wird.

Bei den Viszeralmedizinischen Nachmittagen lädt das Viszeralchirurgische Zentrum gemeinsam mit der Medizinischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses Witten regelmäßig Fachleute zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch ein. So soll die enge Verbindung zwischen Chirurgen und Internisten des Krankenhauses sowie der niedergelassenen Haus- und Fachärzte in der Arbeit des Zentrums vertieft werden.