10. Juni 2016

Weltweiter Kardiomyopathie-Experte am St. Vincenz

Chefarzt Prof. Götte stellt in Nizza internationales Konsensuspapier vor

Nizza/Paderborn. Unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Kardiologie) am Paderborner St. Vincenz-Krankenhaus, hat eine internationale Arbeitsgruppe unter Beteiligung aller weltweit anerkannten Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Arrhythmieforschung jetzt gemeinsame Empfehlungen zur Behandlung von Vorhof-Kardiomyopathien erarbeitet. Insgesamt 28 Wissenschaftler haben zwei Jahre lang daran gearbeitet. Am Freitag, 10. Juni, stellte Götte das entsprechende Konsensuspapier erstmalig bei einer internationalen Kardiologie-Tagung, der Cardiostim-EHRA Europace 2016, in Nizza vor. „Das veröffentlichte Konsensuspapier ist weltweit anerkannt. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Forschung und die Charakterisierung dieser Erkrankung weiter voran zu treiben“, so Götte. Die erarbeiteten Empfehlungen würden auch in seiner Klinik in Paderborn umgesetzt und kämen so den Patienten am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn zugute.

Vorhof-Kardiomyopathien können Vorhofflimmern auslösen, die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Darüber hinaus können bei Betroffenen Blutgerinnseln im Herzvorhof entstehen, die einen Herzinfarkt zur Folge haben können. Die klinische Bedeutung des Themas sei daher sehr hoch, so Götte. Das neue Konsensuspapier stellt die Auslöser und Risikofaktoren dar und gibt Empfehlungen, wie das Vorhofflimmern verhindert oder hinausgezögert werden kann. „Vorhofflimmern beruht auf einer Vielzahl von Auslösern und Risikofaktoren. Mit unserem Konsensuspapier haben wir verschiedene Vorhoferkrankungen definiert und klassifiziert, anhand derer Patienten eine individualisierte Therapie mit bestmöglichem Behandlungserfolg erfahren können“, betont Götte. Dies sei deshalb so wichtig, weil Patienten mit unterschiedlichen Schweregraden unterschiedlich behandelt werden müssten. „Nur mit einer laufenden Forschung über die Mechanismen und Auslöser von Vorhofflimmern können wir zu einer verbesserten Therapie und Prävention beitragen“, ist Götte überzeugt.