03. Februar 2015

Vorstellung der neuen Fachabteilung für Geriatrie

Dr. med. Bert Wullenkord als Chefarzt begrüßt

Seit Dezember verfügt das Marienhospital Brühl neu über eine Fachabteilung für Geriatrie. Sie steht unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Bert Wullenkord (55), Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie, Palliativmedizin, Naturheilverfahren.

Damit erweitert das Marienhospital Brühl sein umfangreiches medizinisches Leistungsspektrum um die spezialisierte Versorgung älterer Patienten. Jetzt erfolgte die Pressevorstellung des neuen Chefarztes und seiner Abteilung.

„In der Person von Herrn Dr. Wullenkord begrüßen wir einen langjährig erfahrenen Geriater in unserem Hause“, freute sich Geschäftsführer Stephen Ziegler. Die Geriatrie wurde aus dem Krankenhaus Zur Heiligen Familie in Bornheim-Merten nach Brühl verlegt. „Herr Dr. Wullenkord hat die Geriatrie seit 2000 zunächst als Oberarzt und dann ab 2008 als Chefarzt in Bornheim-Merten auf- und ausgebaut. Er ist ein erfahrener Praktiker mit großer Expertise.“

Der Ärztliche Direktor Dr. med. Carl-Michael Schmidt stellte den neuen Kollegen ausführlich vor: Dr. Wullenkord, in Essen geboren, machte während seines Zivildienstes eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer, ehe er in seiner Heimatstadt Humanmedizin studierte. 1986 erhielt er die Approbation als Arzt, 1995 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin. Bereits seit 1989 arbeitet der neue Brühler Chefarzt durchgängig in der Geriatrie, unter anderem führte ihn sein Weg nach Attendorn, Bochum-Wattenscheid und Herne.

Dr. Wullenkord erklärte, was Geriatrie genau ist: Da akute Krankheiten im Alter häufiger schwerer verlaufen als bei jüngeren Menschen und in der Regel chronische Leiden und Behinderungen vorliegen, benötigen ältere Menschen eine spezielle, individuell und altersgerecht ausgerichtete medizinische Versorgung. Genau diese Versorgung leistet die Geriatrie. Deshalb nimmt die Geriatrie auch die Auswirkungen der Erkrankung auf die Mobilität, auf die Selbstständigkeit, die Alltagskompetenz und die Teilhabe der Patienten in den Blick.

Oft sind bei älteren Menschen zudem spezielle Nachsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen notwendig, um den Therapieerfolg zu sichern, auszubauen und eine größtmögliche Lebensqualität für die Patienten zu erreichen. In der Geriatrie fließen all diese Faktoren in das Therapiekonzept ein. Die Versorgung umfasst zusätzlich, neben der medizinischen Behandlung, begleitende rehabilitative Maßnahmen. Deshalb arbeiten in der Geriatrie besonders viele Berufsgruppen besonders eng zusammen: Ärzte, Pflegekräfte, Logopäden, Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter und weitere Fachkräfte. Sie alle sind im Umgang mit den Problemen und Bedürfnissen der älteren Generation speziell geschult.

„Der moderne Neubau, in dem sich die neue Fachabteilung befindet, ist zudem auch räumlich hervorragend auf die Bedürfnisse geriatrischer Patienten zugeschnitten“, unterstrich Dr. Wullenkord. „Wir arbeiten eng mit den anderen Fachabteilungen des Marienhospital Brühl zusammen, sodass unsere Patienten von einem vielfältigen medizinischen Leistungsspektrum profitieren können.“

Die Geriatrie ist insbesondere ausgerichtet auf Patienten über 75 Jahre, multimorbide Patienten (also Patienten mit mehreren gleichzeitig bestehenden Erkrankungen), Patienten mit Mobilisationsbedarf und kognitiv eingeschränkte Patienten. Die Angliederung an das Marienhospital Brühl mit seinem differenzierten internistischen, chirurgischen, gynäkologischen und orthopädischen Versorgungsangebot stellt sicher, dass die Patienten auf kurzen Weg spezifisch geriatrisch und gleichzeitig organspezifisch, durch die am Hause ansässigen weiteren Fachabteilungen, versorgt werden. Ein 85-jähriger Patient mit gebrochenem Bein, Demenz und Diabetes kann so optimal „wieder auf die Beine gestellt werden“, verdeutlichte Dr. Schmidt.

Ziel aller Bemühungen ist es, eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen sowie nach dem Krankenhausaufenthalt die Rückkehr der Patienten in ihre häusliche Umgebung.

Dazu setzt die Geriatrie als ein Spezifikum auf die Frührehabilitation. Eine weitere Besonderheit der neuen Fachabteilung ist die Diagnostik und Behandlung von Schluckstörungen. Auch Gemütserkrankungen spielen bei geriatrischen Patienten häufig eine große Rolle, beispielsweise Depressionen. Oft werden sie durch die akute Erkrankung oder biografische Verlustereignisse (wie den Tod eines nahen Angehörigen) ausgelöst.

Mithilfe des geriatrischen Assessments erfolgt die individuelle Beschreibung der Defizite jedes Patienten und die Entwicklung einer den Bedürfnissen und Möglichkeiten jedes Patienten individuell angepassten Strategie. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Analyse der gesundheitlichen Gesamtsituation des geriatrischen Patienten. Die Tests messen zum Beispiel die Alltagskompetenz in den Verrichtungen des täglichen Lebens, die Hirnleistung, das Sturzrisiko oder auch das Vorliegen einer Depression. Die Ergebnisse fließen anonymisiert ein in ein bundesweites Projekt der Gesellschaft für Geriatrie. Ziel ist die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der geriatrischen Behandlung. Die Abteilung für Geriatrie am Marienhospital Brühl ist Mitglied im Bundesverband Geriatrie.