10. September 2010

Vorhofflimmern erfordert konsequente Behandlung

St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn bestens für die Behandlung von Vorhofflimmern aufgestellt

Das Herz eines Menschen schlägt etwa 60 bis 100 Mal pro Minute. Das macht 80.000 bis 150.000 Schläge am Tag und 3 Mrd. Herzschläge im Verlauf eines 80jährigen Lebens. Dass das Herz dabei gelegentlich aus dem Takt kommt, verwundert kaum. Die häufigste Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen ist das Vorhofflimmern. In Deutschland sind rund 1 Mio. überwiegend ältere Menschen davon betroffen, Tendenz steigend. Beim Vorhofflimmern gerät das Herz auf einmal völlig aus dem Takt. Die unregelmäßigen Herzaktionen werden vom Patienten als Herzrasen oder "Herzstolpern" empfunden. Das Blut fließt während der Herzrhythmusstörung erheblich verlangsamt, so dass es zur Bildung von Blutgerinnseln und damit verbunden zu einem Schlaganfall kommen kann. Daher ist es besonders wichtig, dass Herz und Hirn betroffener Patienten gemeinsam behandelt werden und sowohl Kardiologie als auch Neurologie in Diagnostik und Behandlung involviert sind.

Um interessierte Fachärzte auf den neuesten wissenschaftlichen Stand zu bringen, organisiert das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn am 29.09.2010 unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Kardiologie), und PD Dr. Thomas Postert, Chefarzt der Klinik für Neurologie, die Fortbildung "Herz und Hirn". Unterstützt wird die Veranstaltung vom Kompetenznetz Vorhofflimmern, das auch eine Patientenbroschüre zum Thema als Download anbietet (http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/patienten/infomaterial/Kompetenznetz-Vorhofflimmern.pdf).

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern existiert seit 2003. Ziel des bundesweiten Forschungsnetzes ist es, die Behandlung und Versorgung von Vorhofflimmerpatienten zu verbessern. Im Rahmen seiner Arbeit im Kompetenznetz stellte Prof. Dr. Götte auf der von rd. 27.500 internationalen Kardiologen besuchten Tagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Stockholm kürzlich die bundesweit organisierte klinische Studie "ANTIPAF" vor. Darin wurde eine medikamentöse Therapie für Vorhofflimmern klinisch getestet. Bei einer sog. "Hot Line-Sitzung", in deren Rahmen auf dem Kongress nur ausgewählte Einzelstudien präsentiert werden, stellte Götte die ersten Ergebnisse vor rund 2.000 Kardiologen vor. Im Nachgang der Tagung konnte sich die ANTIPAF-Studie unter den 5 am häufigsten gesichteten Studien der Veranstaltung platzieren.

Vorhofflimmern am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn
Das Thema "Vorhofflimmern" wird am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn zukünftig auch auf europäischer Ebene wissenschaftlich und klinisch untersucht. Im Verbund mit mehreren europäischen Universitäten unterstützt ein neues EU-Förderprogramm die beteiligten Kliniken in den kommenden Jahren mit 13 Mio. Euro. Mit seinen Fachabteilungen für Kardiologie und Neurologie sowie der zertifizierten "Stroke Unit" zur optimalen Versorgung von Schlaganfallpatienten ist das St. Vincenz-Krankenhaus bestens für die Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern aufgestellt.

Zum Bild: Herz und Hirn im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn: Prof. Dr. Andreas Götte (links), Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Kardiologie) und PD Dr. Thomas Postert, Chefarzt der Klinik für Neurologie.