24. Oktober 2011

Unter Druck

Gefahr für Herz und Gefäße

Der Bluthochdruck ist das Thema der Herzwochen 2011, die unter dem Motto "Herz unter Druck" stehen und bundesweit vom 1. bis zum 30. November stattfinden. Am 5. November bildet das Arzt-Patienten-Seminar, das das St. Marien-Krankenhaus Siegen, die Herzstiftung und die AOK NordWest gemeinsam von 9.00 bis 14.00 Uhr in der Siegerlandhalle durchführen, die Auftaktveranstaltung im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalzund Hessen.

Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen. Nach aktuellen Studien haben in Deutschland bis zu 35 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck. Hiervon sind nicht nur Menschen mittleren Alters und ältere, sondern auch jüngere Bevölkerungsgruppen betroffen.

"Es besteht ein dringlicher Aufklärungsbedarf. Denn noch immer kennen Millionen von Männern und Frauen ihren Blutdruck überhaupt nicht, weil sie ihn nicht messen lassen. Bei ihnen besteht die Gefahr einer schleichenden schwerwiegenden Schädigung der Gefäße und Organe", warnt Prof. Dr. med. Michael Buerke, Chefarzt der Kardiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen. Seine Klinik gehörtmit drei Herzkatheter-Laboren zu den größten kardiologischen Zentren in Nordrhein-Westfalen.

Bluthochdruck ist insbesondere deshalb tückisch, da man ihn nicht sieht und gar spürt. "Er ist eine schleichende Erkrankung, diejahrelang keine Beschwerden verursacht und verborgen bleiben kann", sagt Prof.Buerke. Deshalb kämen Patienten oft erst dann zum Arzt, wenn schwerwiegende Folgen eines unbehandelten Hochdrucks bereits eingetroffen seien. Zu nennenwären Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen oder Verschluss der Beingefäße. Ein weiteres großes Problembestünde darin, dass auch bei einer bekannten Erkrankung, eine ausreichende Behandlung unterbliebe. Viele Bluthochdruckpatienten nähmen ihre Medikamentenicht wegen tatsächlicher oder vermuteter Nebenwirkungen, verminderten dieDosierung oder beendeten die Therapie vorzeitig.

"Deshalb ist es das Ziel der bundesweiten Herzwochen,die breite Öffentlichkeit für die Gefahren des Bluthochdrucks und für die Wichtigkeit der Blutdruckmessung zu sensibilisieren", sagt Eberhard Klaes, Bevollmächtigter der Herzstiftung und Mitinitiator der hiesigen Herzwochen. Jeder über 35 sollte seinen Blutdruck kennen und ihn regelmäßig kontrollieren. Denn viel zu wenig wäre bekannt, dass ein normaler oder niedriger Blutdruck im Laufe des Lebens sich sehr oft in einen hohen Blutdruck verwandelt. DieHerzstiftung appelliere daher an alle Menschen, regelmäßig ihren Blutdruck beim Arzt messen zu lassen. Bluthochdruckpatienten sollten ihre Situation ernst nehmen, das heißt, ihren Lebensstil ändern und ihre Medikamente konsequent einnehmen.

"Die AOK NordWest unterstützt Initiativen, die auf dieschleichende Gefahr des Bluthochdrucks nachdrücklich verweisen", ergänztRegionaldirektor Dirk Schneider. "Denn Herzerkrankungen sind der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt, verbunden mit hohen Kosten fürdie Krankenkassen und damit für die Gesellschaft. Krankheiten präventiv zuvermeiden ist gesundheitspolitisch und ethisch ein wichtiges Ziel und daherengagieren wir uns als Gesundheitskasse gerade in diesem Bereich sehr stark. Vorbeugen ist besser und günstiger als heilen!"

Der breiten Öffentlichkeit wird es mit dem Arzt-Patienten-Seminar, das von Prof. Dr. med. Michael Buerke und Prof. Dr.med. Peter Schuster geleitet wird, ermöglicht, von Experten auf dem Gebiet des Bluthochdrucks Informationen über den heutigen Stand der Medizin, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten sowie zu den wichtigsten Entwicklungen zu erhalten. Hierzu konnten namhafte Referenten unterschiedlicher Kliniken gewonnen werden.Blutdruckmessungen, Informationsstände unterschiedlicher Institutionen undUnternehmen sowie kleinere Gesprächsgruppen werden das Programm, das unter www.marienkrankenhaus.com eingesehen werden kann, ergänzen.

Inhaltliche Grundlage der Herzwochen 2011 und auf dem Seminar erhältlich ist die neue Experten-Broschüre "Bluthochdruck heute - Lebensstil, Medikamente, neue Verfahren" mit Beiträgen von renommierten Herzspezialisten und Pharmakologen, die über den heutigen Stand der Medizin, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten laienverständlich informieren.

Der Eintritt zum Arzt-Patienten-Seminar am 5. November von 9.00 bis 14.00 Uhr in der Siegerlandhalle ist frei.