06. Mai 2014

Ultraschalluntersuchung kann Leben retten

Bereits zum fünften Mal findet der bundesweite Bauchaortenaneurysma-Screeningtag statt. Das Team des Gefäßzentrums Olpe unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Everard V. Braganza bietet am 10.05.2014 kostenlose Screenings und steht bei Fragen zu Gefäßerkrankungen Rede und Antwort.

Unter einem Aneurysma versteht man die Erweiterung einer Schlagader (Aorta). Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten. Sie betrifft am häufigsten die Bauchschlagader (Baochaortenaneurysma oder auch abgekürzt BAA). Die Hauptgefahr besteht darin, dass ein Aneurysma plötzlich platzen und es zur inneren Verblutung kommen kann. Andere Risiken bestehen z.B. in der Bildung von Blutgerinnsel im Aneurysma, die zu akuten Gefäßverschlüssen in den Beinen führen können. Die meisten Aneurysmen werden durch die so genannte Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) hervorgerufen. Dabei haben fünf von hundert Männern über 65 Jahre eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader, welche überwacht werden sollte. Bei einem von hundert Patienten ist eine umgehende Behandlung notwendig.

Aktive und frühere Raucher sind besonders gefährdet, darüber hinaus wird auch eine erbliche Veranlagung beobachtet. Frauen haben ein niedriges Risiko, sollten aber bei Vorliegen von Risikofaktoren ebenfalls untersucht werden. „Das Gefährlichste am Bauchaortenaneurysma ist, dass es vom Patienten meistens nicht bemerkt wird. Durch Größenzunahme können vor allem Rückenschmerzen auftreten. Häufig führt dies zu Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule oder der Nieren. In den Fällen, in denen ein Bauchaortenaneurysma platzt, wird vom Patienten ein unerträglicher Bauchschmerz mit Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit und Brechreiz bemerkt. Durch die innere Blutung kommt es zu einer lebensbedrohlichen Situation“, erläutert Dr. Everard Braganza, Chefarzt und Leiter des zertifizierten Gefäßzentrums am Olper Hospital. Er rät daher bei Risikopatienten zu einer regelmäßigen Ultraschalluntersuchung, einem so genannten Screening.

Ultraschalluntersuchung (Screening) gibt Aufschluss
„Bei einem Screening wird der Bauch abgetastet und eine kurze Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung ist schmerzlos und strahlenfrei. Des Weiteren werden wegen der möglichen erblichen Veranlagung die Krankheitsbilder in der Familie abgefragt. Ab einem Durchmesser des Aneurysma von 5 cm steigt die Gefahr des Platzens durch einen Gefäßwandeinriss erheblich an. Durch ein rechtzeitiges Screenen lässt sich Schlimmeres verhindern“, so der Chefarzt weiter.

Im Kampf um das frühzeitige Erkennen eines BAA nimmt das Gefäßzentrum am offiziellen bundesweiten BAA-Screeningtag der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin teil. Am 10. Mai bietet es daher interessierten Besuchern von 10.00 bis 13.00 Uhr das kostenlose Screening im Erdgeschoss des St. Martinus-Hospitals (Flur Praxis Dr. Ruegenberg, Notfalldienstpraxis) an. Im Anschluss an die Untersuchung wird dem Patienten der Befund umgehend mitgeteilt, in einen Screeningpass eingetragen und ggf. das weitere Vorgehen besprochen. Die kostenlosen Untersuchungen werden vom Oberarztteam Dr. Esapathi, Dr. Luig, Dr. Harnischmacher und Dr. Zaidan durchgeführt. Während den Untersuchungen wird es im Forum des Krankenhauses regelmäßige Kurzvorträge zur modernen Behandlung des Bauchaortenaneurysmas geben. Neben dem Oberarztteam steht auch das Team der gefäßchirurgischen Assistenten, Herr Fries, Frau Meyer und Frau Bethke den Besuchern für Fragen gerne zur Verfügung. Aufgrund des zeitlich begrenzten Screeningangebots ist die telefonische Voranmeldung für eine Untersuchung unter 02761/85-2340 zwingend erforderlich.