20. September 2012

Teddykrankenhaus vermittelt Kindern Abläufe beim Arzt

Was passiert eigentlich mit mir im Krankenhaus?

Bruno ist krank – sein Bärenarm ist gebrochen. Was nun? Wohin geht man, wenn man krank ist und was passiert eigentlich beim Arzt oder im Krankenhaus? Der 5jährige Lukas handelt ganz richtig und bringt seinen verletzten Schützling ins St. Vincenz-Teddykrankenhaus.

Um Kindern auf spielerische Art die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt oder einem Arztbesuch zu nehmen, bot ein Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St. Vincenz-Krankenhauses gemeinsam mit der Stadt Paderborn anlässlich des Weltkindertages erstmals ein Teddykrankenhaus an. Über 330 Kinder zwischen drei und sechs Jahren folgten der Einladung und kamen mit ihrer Kindergartengruppe nach vorheriger Anmeldung zum St. Vincenz-Teddykrankenhaus ins Paderborner Rathaus.

Einige Tage vor dem Besuch des Teddykrankenhauses hatten die Kinder die Themen Krankheit und Arztbesuch im Kindergarten besprochen, sich danach eine Krankheit für das eigene Kuscheltier oder die Lieblingspuppe überlegt. Mit den kranken oder verletzte „Patienten“ kamen die besorgten „Eltern“ dann am Mittwoch, 19. September 2012, zu den Teddydoktoren aus der St. Vincenz-Kinderklinik, die an diesem Tag einen Dienst der besonderen Art absolvierten. 35 Mitarbeiter aus der Kinderklinik und zwei Feuerwehrmänner der Stadt Paderborn waren an diesem Tag für die Kinder und ihre Kuscheltiere im Einsatz.

Der Ablauf, den die Teddyeltern mit ihren Kuscheltieren durchliefen, war dann genau wie im richtigen Krankenhaus: Zuerst mussten die Patienten angemeldet werden. Name, Alter und Beschwerden wurden abgefragt, der Patient gemessen und gewogen. Nach einer kurzen Zeit im Wartezimmer, die mit Malbüchern zum Thema Kinderkrankenhaus überbrückt werden konnte, wurden die kranken Kuscheltiere dann einzeln und natürlich im Beisein ihrer Teddyeltern im Behandlungsraum sorgfältig untersucht. Fieber messen, Reflexe testen, erste Wunden mit einem Pflaster versorgen, Blutdruck messen oder dem Kuscheltier eine Spritze geben. All dies durften die Kinder auf Wunsch auch selber machen. Manche Kuscheltiere mussten aufgrund ihrer Erkrankung sogar geröntgt werden oder ins MRT. Für alle gab es am Ende der Untersuchung ein Rezept, das in der Teddykrankenhaus-Apotheke eingelöst werden konnte. Ein Teddydoktor begleitete die Kinder während des gesamten Ablaufs.

„Wenn die Kinder aufgrund einer Verletzung oder einer Erkrankung zu uns in die Kinderklinik kommen, haben sie häufig Angst vor der Untersuchung“, weiß Assistenzärztin Dr. Viola Schulze, eine der Hauptorganisatorinnen des Teddykrankenhauses. „Im Rahmen des Teddykrankenhauses haben die Kinder die Möglichkeit, die einzelnen Schritte als Beobachter in einer ganz angstfreien Situation kennen zu lernen. Sollten die Kinder dann wirklich mal ins Krankenhaus müssen, wissen sie schon was passiert und dass die Untersuchung nicht weh tut.“ Aus diesem Grund hatte das Team sogar ein richtiges Inhaliergerät und ein Gerät zur Sauerstoffmessung des Blutes mitgebracht, was die Kinder an diesem Tag kennen lernen und ausprobieren durften. Als besonderes Highlight konnten die Kinder auf Ihrem Weg nach Hause vor dem Rathaus noch einen richtigen Rettungswagen besichtigen und den beiden anwesenden Feuerwehrmännern Fragen stellen.

Dank der freundlichen Unterstützung von Toys’R’us, die die Aktion mit einer Kuscheltierspende unterstützten, konnten auch Kinder zum Teddydoktor, die ihr Kuscheltier an diesem Tag vergessen hatten. Am Samstag, 22. September, findet die Aktion im Rahmen des Paderborner Kinderfestes erneut statt. In der Kulturwerkstatt können Kurzentschlossene ihre mitgebrachten kranken Kuscheltiere oder Puppen von den Teddyärzten der St. Vincenz-Kinderklinik zwischen 15 und 18 Uhr untersuchen lassen.