10. Mai 2011
Strahlenbelastung durchs Rauchen
Chefarzt informiert Schüler der Lessing Realschule über die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauch
Im Zusammenhang mit Kernkraftwerken oder der Lagerung von abgebrannten Kernbrennstoffen wird in der Öffentlichkeit nicht zuletzt durch die Atomkatastrophe in Fukushima heftig über die Wirkungen ionisierender Strahlung diskutiert. Einer nicht unerheblichen Strahlenbelastung setzen sich Raucher mit jeder Zigarette aus und belasten ihre Bronchien und Lunge mit dem radioaktiven chemischen Element Polonium 210. „20-40 Zigaretten pro Tag für die Dauer von einem Jahr entsprechen einer Strahlenbelastung von etwa 250 Röntgenaufnahmen der Lunge. Hinzu kommen diverse Giftstoffe in der Zigarette und das beim Verbrennen entstehende Kohlenmonoxid, das u. a. Bestandteil des Auspuffgases beim Auto ist“, erläutert Dr. Martin Bischopink, Chefarzt der Medizinischen Klinik und Lungenfacharzt am St. Josefs-Hospital, Lennestadt. Mit diesem und weiteren anschaulichen Beispielen informierte er am vergangenen Freitag 49 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Lessing-Realschule Grevenbrück über die Gefahren und Gesundheitsschädigungen des Rauchens. Die außergewöhnliche Biologie-Exkursion wurde zusammen mit dem Konrektor der Schule, Dr. Jörg Breuer, initiiert. „Nachdem wir bereits im Januar im St. Josefs-Hospital zu Gast waren, hat bei einigen Schülern ein Umdenkungsprozess begonnen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir erneut die Möglichkeit haben, den Schülern die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauchens aus erster Hand näher bringen und damit einen Beitrag zur Raucherprävention leisten zu können.“ Mit Bildern von Raucherlungen und Videos von Untersuchungen der Bronchien sparte der Chefarzt in seinem Referat nicht. Besonders die Videoaufnahmen eines Lungenkrebses schockierten die Schülerinnen und Schüler regelrecht. Darüber hinaus unterstrich Dr. Bischopink die Zunahme der durch das Rauchen begünstigten Erkrankungen mit handfesten Zahlen. Die Anzahl der Patienten mit Bronchialkrebs hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, so dass diese Erkrankung heute die am häufigsten zum Tode führende Krebserkrankung ist. „Selbst bei kleinen Tumoren bis zu 2-3 Zentimetern sinkt die Anzahl der Patienten, die in 5 Jahren noch leben um bis zu 30 %“, so der Lungenfacharzt. Er appellierte deshalb an die Schülerinnen und Schüler das Rauchen erst gar nicht zu beginnen bzw. zu stoppen. „1 Zigarette raubt euch laut einer aktuellen Studie im Schnitt 28,6 Minuten Lebenszeit!“