04. Februar 2013
St. Lukas Klinik: Exzellenzzentrum für Frühleukämien
Als eines von zwölf Zentren bundesweit bescheinigt die MDS Foundation den höchsten Standard.
Die St. Lukas Klinik befindet sich in guter Gesellschaft: Die amerikanische Mayo-Klinik, die ungarische Semmelweis-Klinik, die Nippon Medical School in Tokio: Alle sind sie Exzellenzzentren für Frühleukämien. Das so genannte Myelodysplastische Syndrom, kurz MDS, ist eine schwierige, wenig bekannte Erkrankung. „Dabei tritt MDS zehnmal häufiger auf als die akute Leukämie“, weiß Prof. Dr. Ulrich Mahlknecht, Chefarzt der Inneren Medizin / Onkologie und Hämatologie an der St. Lukas Klinik. Ursache ist eine Veränderung der Zellen im Knochenmark, das nicht mehr in der Lage ist, genügend gesunde Blutzellen zu produzieren. „Die Folge sind niedrige Blutzell-Zahlen, die Patienten werden anämisch“, sagt Prof. Dr. Ulrich Mahlknecht. Müdigkeit, Kurzatmigkeit, blasse Haut, häufige Infektionen, spontane Blutungen oder häufige Blutergüsse sind typische Symptome, die auch eine Anämie schließen lassen.
Anämien können unterschiedliche Ursachen haben. Erste Hinweise auf MDS liefert eine Blutprobe, bei der Zahl, Größe und Form der Blutzellen bestimmt werden. „Erst wenn sich hier der Verdacht erhärtet, untersuchen wir das Knochenmark auf fehlende, veränderte oder zusätzliche Chromosomen“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Mahlknecht. Auch die prozentuale Verteilung der Stammzellen und der missgebildeten Zellen wird bestimmt.
Transfusionen oder Knochenmarkstransplantationen waren in der Vergangenheit das Mittel der Wahl, um MDS-Patienten zu helfen und die Entwicklung hin zu einer akuten Leukämie zu stoppen. „Der medizinische Durchbruch sind neue Medikamente, die sich der Wirkmechanismen des Grünen Tees bedienen“, freut sich Prof. Dr. Ulrich Mahlknecht. Damit können belastende Chemotherapien und Transfusionen umgangen werden. Der Clou: Im Gegensatz zu Chemotherapien werden die kranken Zellen nicht abgetötet, sondern durch die Wirkstoffe des Grünen Tees wird das kranke Knochenmark so umpolt, dass wieder ausreichend gesunde Blutzellen produzieren werden können.
Gemeinsam mit der Universität Heidelberg wurde die St. Lukas Klinik zum MDS Exzelllenzzentrum ernannt und ist damit eines von nur zwölf Zentren in Deutschland. Höchste Standards bei der Erforschung, Diagnostik und Therapie, die Verpflichtung zur Aufklärungsarbeit gehören zu den Bedingungen, um den Titel Exzellenzzentrum führen zu dürfen.