20. Januar 2011

Rauchen? – voll daneben!

Chefarzt zeigt Schülern der Lessing –Realschule eindrucksvoll die gesundheitlichen Auswirkungen des

Am vergangenen Dienstag stand im St. Josefs-Hospital eine ungewöhnliche Visite auf dem Tagesprogramm von Dr. med. Martin Bischopink. Der Chefarzt des St. Josefs-Hospitals, Lennestadt begrüßte 36 Schüler aus drei Kursen der Realschule Grevenbrück zum Thema „Rauchen? – voll daneben!“. Die außergewöhnliche Exkursion wurde zusammen mit Konrektor Dr. Jörg Breuer initiiert, dem vor allen Dingen die Aufklärung und Prävention der Schülerschaft am Herzen lag: „Mir ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Sucht durch einen Experten aus erster Hand erfahren. Vielleicht können wir durch den Tapetenwechsel bei dem ein oder anderen ein Umdenken einleiten.“

Der Lungenfacharzt erläuterte den Schülern zunächst die Inhaltsstoffe einer Zigarette. Vielen Schülern war nicht bekannt, dass Zigaretten Giftstoffe wie aus Auspuffgasen, Reinigungsmitteln, Benzin, Rattengift, Batterien, Schwefelsäure, Desinfektionsmitteln und radioaktive Stoffe enthalten. „Vor dem Hintergrund, dass die Lunge mit 10.000 Litern Luftverarbeitung pro Tag ein Hochleistungsorgan ist, handelt es sich bei der Zigarette um einen besonders giftigen Cocktail.“ Nach den anatomischen Grundlagen vermittelte Dr. Bischopink den Schülern, welche weiteren Organe angegriffen werden und welche Erkrankungsbilder durch das Rauchen begünstigt und hervorgerufen werden können. Vor allem durch Videoaufnahmen von einer Untersuchung der Bronchien konnten die Schüler eindrucksvoll erkennen, welche Folgen das Einatmen von Zigarettenrauch hat. Auch der bildliche Vergleich einer gesunden Lunge und einer Raucherlunge sorgte für sichtliches Unbehagen in der Schülerschaft. Darüber hinaus unterstrich der Chefarzt die Zunahme der durch das Rauchen begünstigten Erkrankungen mit handfesten Zahlen. So hat sich beispielsweise die Zahl der an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leidenden Patienten in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Mehr als 90 % der über 6 Millionen Patienten in Deutschland sind oder waren Raucher. Die Anzahl der Patienten mit Bronchialkrebs hat in den letzten Jahrzehnten ebenfalls deutlich zugenommen, so dass diese Erkrankung heute die am häufigsten zum Tode führende Krebserkrankung ist. „Selbst bei kleinen Tumoren bis zu 2-3 Zentimetern sinkt die Anzahl der Patienten, die in 5 Jahren noch leben um bis zu 30 %“, so der Lungenfacharzt. Er appellierte deshalb an die Schülerinnen und Schüler das Rauchen erst gar nicht zu beginnen bzw. zu stoppen. „1 Zigarette raubt euch laut einer aktuellen Studie im Schnitt 28,6 Minuten Lebenszeit!