23. November 2009

NRW-Gesundheitsminister zu Gast bei Bethanien-Tüftlern

Moerser Krankenhausmitarbeiter präsentierten auf der Medica-Messe innovative Software-Entwicklung

Besuch von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erhielten die Bethanien-Mitarbeiter Kevin Dettki und sein Ärztekollege Dr. Christian Teschner auf der Düsseldorfer Gesundheitsmesse Medica. Bei seinem Messerundgang ließ sich Laumann ein von den beiden Bethanien-Mitarbeitern und Kollegen entwickeltes Computerprogramm erläutern, das hilft, bei der Abrechnung und Kodierung von Krankheitsdiagnosen Fehler zu vermeiden. "Die unbeabsichtigt fehlerhafte Kodierung von Patienten-Diagnosen bei der Abrechnung mit den Kostenträgern ist eine immer wieder zu beobachtende Fehlerquelle in Krankenhäusern", so Computerexperte Dettki, der im Moerser Krankenhaus in der EDV-Abteilung arbeitet und sich schon während der Ausbildung in Bethanien in die hochkomplexe Materie eingearbeitet hat.

Um ihre Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen zu können, müssen Ärzte jede Diagnose und jede Behandlung in einem festgelegten Zahlencode aus mehreren Ziffern angeben. Dass bei der Kodierung beispielsweise Ziffern durcheinander geraten können, ist da nicht verwunderlich. Die Krankenkassen erstatten den Kliniken aber nur das, was kodiert wurde - im schlimmsten Fall bleibt ein Krankenhaus auf den Kosten für die tatsächlich erbrachte, aber nicht richtig kodierte Leistung sitzen. "Personalmangel, Überforderung und uneinheitliche Standards bei der Kodierung führen im Klinikalltag regelmäßig zu Defiziten beim Kodieren, die deutlich spürbare finanzielle Verluste für die Kliniken zur Folge haben können", sagt der EDV-Experte.

"Wir suchten deshalb schon länger nach einer Möglichkeit, das Problem abzustellen und dachten, da gibt es sicher längst entsprechende Software, die beispielsweise die Ärzte warnt, wenn eine Diagnose fehlerhaft kodiert ist oder wenn die Kodierung ganz vergessen wurde. Wir waren sehr erstaunt, als wir erkannten, dass es eine solche für Krankenhäuser eigentlich schon aus Gründen der Kostensicherung unverzichtbare Software noch nicht gibt. Wir haben sie daraufhin selbst entwickelt", erläutert Dettki. Gesundheitsexperten halten das Projekt für so wichtig, dass auch die Düsseldorfer Landesregierung aufmerksam wurde. Deshalb lud die Landesregierung die von Dettki mit seinen Kollegen inzwischen gegründete Firma Dirage Medical ein, die Software am großen NRW-Stand auf der am Samstag (21.11.) zu Ende gegangenen Medica-Gesundheitsmesse der Fachwelt als herausragende Innovation vorzustellen.

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Experten unter sich (v.r.n.l.): NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ließ sich von den beiden Bethanien-Mitarbeitern Kevin Dettki und Dr. Christian Teschner sowie Dirage Medical-Mitarbeiterin Ute Jennrich die in Bethanien entwickelte Computersoftware erläutern (Foto: KBM/Bettina Engel-Albustin)