24. Februar 2010

Neue Heimat für Frauenselbsthilfe nach Krebs in Hilden

Selbsthilfegruppe trifft sich zukünftig im Kplus Forum Hilden am St. Josefs Krankenhaus

„Auffangen – Informieren – Begleiten“: Mit diesem Motto ist die Selbsthilfegruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Hilden seit mehr als 30 Jahren für Krebspatientinnen da. Nun findet Sie nach einigen Umzügen im Kplus Forum Hilden ein neues Zuhause für ihre Gruppentreffen.

Gespräche über das Thema Krebs brauchen Zeit. Sie brauchen Ruhe und Raum. An letzterem mangelte es der Frauenselbsthilfe nach Krebs Hilden e. V. seit einigen Jahren. „Immer wenn wir wieder einen Raum gefunden hatten, mussten wir bald darauf umziehen“, erinnert sich Renate Laimann, die Leiterin der Gruppe. Die Gründe dafür waren vielfältig, einmal standen sogar die Abrissbagger vor der Tür. Ein echtes Zuhause konnte die Gruppe nicht finden. Das ist nun anders: Denn ab dem 1. März wird sich die Selbsthilfegruppe regelmäßig einmal monatlich im Kplus Forum Hilden am St. Josefs Krankenhaus treffen. „Wir freuen uns, dass wir hier mit offenen Armen empfangen werden“, strahlt Renate Laimann über das ganze Gesicht.

Die Diagnose Krebs ist für viele Frauen vernichtend. Dr. Constantin Pagouras, Chefarzt Senologie am St. Josefs Krankenhaus Hilden und Leiter des dort ansässigen Brustzentrums Kplus, schätzt die Arbeit der Selbsthilfegruppe deshalb sehr. „Da geht es im ersten Moment nur darum: Lebe ich oder sterbe ich“, berichtet er. Für viele Frauen sei es deshalb im ersten Moment das wichtigste, aufgefangen zu werden. „In dieser Phase ist seelische Unterstützung, menschliche Nähe ganz wichtig“, betont der Mediziner. Die Frauen in der Selbsthilfegruppe wissen aus eigener Erfahrung, was auf die Betroffenen einstürmt, welche Gedanken und Nöte sie haben – und sie können schnell weiterhelfen.

In den regelmäßigen Gruppentreffen tauschen sich die Frauen aus oder organisieren Vorträge von Medizinern und anderen Fachleuten. Das Themenspektrum ist unendlich: Da geht es um zwischenmenschliche Probleme, aber auch darum, welche Reha zu empfehlen ist. Alleinstehende Frauen brauchen jemanden, der sich um den Hund kümmert. Andere fühlen sich plötzlich von Freunden und Familie unverstanden. Existentielle Ängste sind da ebenso Gesprächsthema wie praktische Fragen des alltäglichen Lebens. „Das geht uns auch manchmal ganz schön an die Nieren“, erzählt Renate Laimann ernst, nur um im nächsten Moment wieder ein strahlendes Lächeln aufzusetzen. Denn schließlich ist es ein großes Ziel der Gruppe, der Lebensfreude trotz der Krebserkrankung Raum zu geben.

Neben den Gruppentreffen hat die Frauenselbsthilfe nach Krebs auch eine feste Sprechstunde im Brustzentrum Kplus. Hier können Frauen schnelle Hilfe finden, die im St. Josefs Krankenhaus bereits stationär behandelt werden. Auch dieses Angebot resultiert aus der guten Zusammenarbeit zwischen der Selbsthilfegruppe und dem Team des Brustzentrums. Dr. Constantin Pagouras bringt es auf den Punkt: „Die Selbsthilfegruppe ist für mich und das Brustzentrum unersetzlich geworden.“