09. Juni 2011

Neue Diagnostik bei Durchfallerkrankungen ermöglicht rasche Therapie

Kliniken der Stadt Köln gGmbH setzen neu entwickeltes Testverfahren für EHEC-Infektionen ein

Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH setzen als erstes Krankenhaus ein von der amerikanischen Firma Luminex neu entwickeltes Testverfahren mit Namen xTAG Gastrointestinal Pathogen Panel (GPP) ein, das innerhalb von 5 Stunden rd. 95% der Durchfall verursachenden Krankheitskeime identifiziert. Großer Vorteil des Verfahrens ist, dass vierzehn Krankheitsursachen wie EHEC, Clostridium difficile, Noroviren oder Salmonellen rasch und eindeutig als Screening identifiziert werden können und eine initiale adäquate Behandlung zügig eingeleitet werden kann. Der neue EHEC-Ausbruchsstamm wird genauso wie ältere EHEC Stämme erfasst. Gerade bei der derzeit in Deutschland aufgetauchten EHEC-Variante hoffen die Ärzte darauf, durch eine unverzügliche Behandlung schwere Komplikationen reduzieren zu können.

"Dieser Stuhltest gibt uns erstmals die Möglichkeit, gleichzeitig und schnell aus einem großen Spektrum möglicher Krankheitserregern denjenigen zu identifizieren, der die aktuelle Durchfallerkrankung auslöst", erläutert Priv. Doz. Dr. Frauke Mattner, Chefärztin des Instituts für Hygiene der Kliniken der Stadt Köln gGmbH. "Bisher waren dazu verschiedene Untersuchungsverfahren nötig. Der neue Test gibt uns rasch Gewissheit, welcher Keim die Erkrankung ausgelöst hat, so dass die erkrankte Person schnell und zielgerichtet behandelt werden kann." Die meisten Patientinnen und Patienten, die derzeit bei den Kliniken der Stadt Köln gGmbH wegen einer Durchfallerkrankung stationär behandelt werden müssen, sind nicht durch EHEC, sondern andere Keime erkrankt. Es ist sinnvoll, diesen Test bei schwerkranken hospitalisierten Patienten mit blutigen Durchfällen einzusetzen, bei denen ein schnelles therapeutisches Eingreifen erforderlich ist.

Frau PD Dr. Frauke Mattner (Tel.: +49 221 8907-8677, e-mail: MattnerF@kliniken-koeln.de) und Herr PD Dr. Oliver Schildgen (Institut für Pathologie, Tel.: +49 221 8907-3280, e-mail: SchildgenO@kliniken-koeln.de), die gemeinsam die Einführung des neuen Stuhltests bei den Kliniken der Stadt Köln gGmbH initiiert und begleitet haben, stehen für Pressegespräche zu diesem Thema gerne zur Verfügung.

Hintergrund:
Kliniken der Stadt Köln gGmbH
Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH sind ein kommunaler Klinikverbund mit den Krankenhäuser Merheim und Holweide sowie Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Mit über 1.500 Betten ist die Klinikgruppe der größte Anbieter stationärer Gesundheitsleistungen in Köln. "Der Mensch im Zentrum unseres Handelns" ist die Devise, an der sich die Beschäftigten orientieren. Rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln, pflegen und versorgen jährlich etwa 60.000 Patientinnen und Patienten stationär und mehr als doppelt so viele ambulant. Mit einem Jahresumsatz von rund 280 Millionen Euro gehört der Verbund zu den großen kommunalen Krankenhäusern in Deutschland. Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH werden geleitet durch die Geschäftsführer Prof. Dr. med. Christian Schmidt MPH und Roman Lovenfosse-Gehrt.

Die Institute für Pathologie bzw. Hygiene sind aufstrebende Einrichtungen mit Sitz am Klinikum Merheim. Das Leistungsspektrum der Pathologie (Chefarzt: Priv. Doz. Dr. Michael Brockmann) wurde im vergangenen Jahr durch den neuen Bereich Molekularpathologie (Priv. Doz. Dr. rer. nat. Oliver Schildgen) ausgebaut. Zu den Kernkompetenzen des Labors gehören das "Next-Generation-Sequencing", komplexe Nukleinsäureanalytik sowie die rasche Etablierung und Implementierung neuer, moderner molekularbiologischer Verfahren. Das technische Portfolio wird ständig erweitert, um dem den Anforderungen an die moderne Diagnostik und personalisierte Medizin best- und schnellstmöglich nachzukommen.

Der Bereich Hygiene (Leitung: Chefärztin PD Dr. Frauke Mattner, Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin sowie Sprecherin der Ständigen AG Krankenhaushygiene der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) ist verantwortlich für die Infektionskontrolle im Krankenhaus. Die Umsetzung von Hygienerichtlinien und Surveillance von Krankenhausinfektionen werden von Hygieneärzten und Hygienefachkräften unterstützt.

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