11. November 2013

MRE-Qualitätssiegel mit höchstmöglicher Punktzahl

Das MRE-Netz Regio Rhein-Ahr zeichnete das Marienhospital Brühl mit dem MRE-Qualitätssiegel aus. Das Siegel bestätigt dem Krankenhaus einen vorbildlichen Schutz vor multiresistenten Erregern (MRE). Dr. med. Martin Exner, Professor am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn, und der Leiter des Gesundheitsamtes Rhein-Erft-Kreis, Dr. med. Franz-Josef Schuba, übergaben die Urkunde am 9. November bei einer Feierstunde in der Aula der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an Stephen Ziegler, Geschäftsführer des Marienhospital Brühl, Privatdozent Dr. med. Christoph Kalka, hygienebeauftragter Arzt und Chefarzt der Inneren Medizin I – Kardiologie/Angiologie, und Andrea Frommer, Hygienefachkraft des Marienhospital Brühl.

MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ist einer der häufigsten Antibiotika-resistenten Erreger von Krankenhausinfektionen in Deutschland. Das MRE-Netz Regio Rhein-Ahr hat zehn Qualitätsziele entwickelt, die das Risiko einer Übertragung dieser Keime minimieren. Krankenhäuser, die die Ziele erfüllen, erhalten das „Qualitätssiegel MRE“. Das Marienhospital Brühl hat diese Ziele mit der maximal erreichbaren Punktzahl erfüllt.

Die Einhaltung der Ziele prüft das Gesundheitsamt Rhein-Erft-Kreis bei einer jährlichen Begehung. „Für alle Krankenhäuser ist es wichtig, dem Erreger vorzubeugen“, sagt die Hygienefachkraft Andrea Frommer. „Die Verleihung des MRE-Siegels würdigt die umfangreichen Maßnahmen des Marienhospitals zur Verhütung von Krankenhausinfektionen.“

Das MRE-Siegel wird dem Marienhospital Brühl auf Zeit verliehen und ist bis 2015 gültig. Die Verleihung des Qualitätssiegels ist mit ständigen Kontrollen des Hygienestandards verbunden. Dazu gehören unter anderem ein Aufnahmescreening für Patienten, die bestimmten Risikogruppen angehören, und regelmäßige Fortbildungen für alle Mitarbeiter. Ein weiteres Qualitätskriterium ist ein angepasster Antibiotikaverbrauch. Hierzu gehört die Therapie nach einer speziell für das Marienhospital ausgelegten Antibiotika-Leitlinie.

Das Aufnahmescreening im Jahr 2012 ergab im Marienhospital, dass etwa 2,46 Prozent der Patienten bei der Einweisung MRSA-Keime mitbrachten. „Im Marienhospital setzen wir uns dafür ein, das Risiko einer Übertragung von Erregern so weit wie nur möglich zu minimieren“, erläutert Andrea Frommer. „Die Sicherheit der Patienten steht für uns im Vordergrund“, ergänzt der hygienebeauftragte Arzt Privatdozent Dr. Christoph Kalka. MRSA-Patienten werden zum Beispiel einzeln oder mit anderen infizierten Patienten untergebracht. Ein besonderes Risiko haben Menschen, die in den vergangenen zwölf Monaten im Krankenhaus behandelt wurden. Auch Patienten, die aus einer Altenhilfeeinrichtung oder einem Krankenhaus verlegt wurden oder die im letzten halben Jahr eine Antibiotikatherapie bekommen haben, gehören zur Risikogruppe. Zudem haben Menschen mit offenen Wunden ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren. Für das Marienhospital Brühl steht daher fest: „Wir haben die Vorbeugung und Bekämpfung von gesundheitsgefährdenden Keimen durch ein strukturiertes, jetzt auch zertifiziertes Hygienemanagement fest im Blick“, betont Dr. Kalka. Eine Besonderheit ist auch, dass das Haus über insgesamt vier hygienebeauftragte Ärzte verfügt.

Kooperationspartner im MRE-Netz Regio Rhein-Ahr sind der Kreis Ahrweiler, die Bundesstadt Bonn, der Oberbergische Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und das Universitätsklinikum Bonn. Das Marienhospital Brühl nimmt seit 2011 an Qualitätszirkeln des Netzes teil.

Foto: Hygiene fest im Blick (v. l.): Stephen Ziegler, Geschäftsführer des Marienhospital Brühl, Andrea Frommer, Hygienefachkraft des Marienhospital Brühl, und Privatdozent Dr. med. Christoph Kalka, hygienebeauftragter Arzt und Chefarzt der Inneren Medizin I – Kardiologie/Angiologie, nahmen das MRE-Siegel entgegen