27. September 2010

Lasertechnik gegen Krebs

Thoraxchirurg Dr. Dirk R. Wassenberg kann mit dem neuen Diodenlaser Metastasen schonend entfernen

Wenn der Krebs schon gestreut hat, kann man nicht mehr viel machen, so die weit verbreitete Meinung. Doch eine neue Technologie gibt auch bei Metastasen in der Lunge neue Hoffnung. "Mit dem neu entwickelten Dioden-Laser können wir Absiedlungen in der Lunge präzise entfernen und so viel mehr gesundes Lungengewebe erhalten als bei herkömmlichen Operationsmethoden", sagt Dr. Dirk R. Wassenberg, Chefarzt der Thorax- und Viszeralchirurgie am Opladener St. Remigius Krankenhaus. Mit dem neuen Laser muss im Vergleich zu früher nur noch etwa ein Zehntel des gesunden Gewebes entfernt werden, so dass auch Krebspatienten behandelt werden können, die bislang als inoperabel galten.

Das stark gebündelte und leistungsstarke Licht des Lasers arbeitet auf einer Wellenlänge von 1318 Nanometer - ideal für das gut durchblutete Gewebe der Lunge. "Der Laser ermöglicht nahezu gleichzeitig Schnitt, Blutstillung und Versiegelung", nennt Dr. Dirk R. Wassenberg die Vorteile. Ohne Schwierigkeiten können so 20 und mehr Metastasen während einer Operation entfernt werden, auch solche, die mit dem bloßen Auge oder auf dem CT-Bild nicht erkannt werden. Während der Operation tastet der Chirurg die Lunge mit den Fingern genau ab. So ließen sich auch Veränderungen von deutlich unter einem halben Millimeter entfernen.

Die neue Methode gibt Hoffnung, keine Garantie. "Es können sich auch nach dem Eingriff neue Metastasen bilden, aber die Chancen für unsere Patienten sind deutlich besser als mit einer Chemotherapie allein", sagt der Lungenchirurg, der gleichzeitig das zertifizierte Darmzentrum St. Remigius Leverkusen leitet. Eine gute Verbindung: Insbesondere Darmkrebs streut in die Lunge, so dass Patienten im St. Remigius Krankenhaus Opladen auch bei schweren Krankheitsverläufen gut aufgehoben sind. Unabhängig davon, an welchem Krebs man erkrankt ist, entwickelt jeder dritte Patient im Laufe seiner Erkrankung Lungenmetastasen, bei einem Fünftel ist außer der Lunge kein weiteres Organ betroffen.