21. Juli 2011

Krankheitsursachen erkennen, verstehen, heilen

Knappschaftskrankenhaus eröffnet Forschungslabor

Forschen, Verstehen, Helfen: Mit diesen drei Schlagwörtern lässt sich die Arbeit im gestern offiziell eröffneten interdisziplinären Forschungslabor am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum treffend auf den Punkt bringen. Auf rund 60 Quadratmetern ist hier nach mehrmonatiger Bauphase eine fortschrittliche Einrichtung zur klinisch-orientierten Grundlagenforschung entstanden, die gemeinschaftlich von den Kliniken für Augenheilkunde, Chirurgie sowie Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie genutzt wird.

Durch den direkten Bezug zu den Patienten in der Klinik wissen wir um deren konkrete Probleme und da liegt es natürlich nahe, mehr über die Mechanismen von Krankheiten herauszufinden, um diese danach effektiver therapieren zu können“, sagt Dr. Stephanie Joachim, Ärztin der Augenheilkunde, und erforscht beispielsweise die Entstehung des Glaukoms („Grüner Star“). Im Bereich der Augenheilkunde laufen zudem Studien zur Therapie der Katarakt („Grauer Star“) und der Retinadegeneration (Netzhaut) beispielsweise bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS). In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wird auf dem Gebiet der Krebsforschung, aber auch der Materialforschung gearbeitet. Darüber hinaus beschäftigen sich die Forscher mit den Mechanismen der Entstehung von Schmerzen im Gesichtsbereich. Eine Arbeitsgruppe der Chirurgischen Universitätsklinik wird die immunologischen Folgen der Organkonservierung und die Qualität von Organspenden mit den interdisziplinär vorgehaltenen Verfahren und Geräten untersuchen.

Die Ausstattung des Labors ist für die experimentelle Forschung an Zellen und Geweben ausgelegt. Anlagen für sterile Arbeiten an der Zellkultur stehen ebenso zur Verfügung wie Geräte zur Darstellung von Geweben und leistungsfähige Forschungsmikroskope. So können Erkenntnisse über die Grundlagen von Erkrankungen gewonnen werden und Methoden entwickelt werden, um die Erfolge von Therapiemaßnahmen zu verbessern.

Durch die Interdisziplinarität wird die Kooperation zwischen den medizinischen Disziplinen weiter ausgebaut und Synergieeffekte werden genutzt. Somit sind also die besten Voraussetzungen geschaffen, um eine produktive und erfolgreiche Forschungsarbeit in den nächsten Jahren zu gewährleisten.