26. November 2010

Kampf den Keimen

Hygienezirkel im EvK Witten trägt Bewusstsein für hygienisches Verhalten in die Mitarbeiterschaft

Keime kann man nicht sehen. Hygiene ist eine Frage des Bewusstseins. Um die Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses Witten noch stärker für dieses Thema zu sensibilisieren, gibt es den Hygienezirkel, in dem alle Stationen, Funktionsbereiche wie Intensivstation, OP und Physiotherapie sowie die Gesundheits- und Krankenpflegeschule vertreten sind. Jetzt haben sich die Mitglieder des Zirkels in einem dreitägigen Seminar zu „Hygienebeauftragten in der Krankenpflege“ weiterqualifiziert.

„Es geht darum, das Bewusstsein für hygienisches Verhalten in die Breite zu tragen“, erklärt Hygienemanager Ulrich Fiegenbaum, der den im Frühjahr 2009 gegründeten Zirkel leitet. Die Hygienebeauftragten stehen vor Ort ihren Kollegen als Ansprechpartner zur Verfügung und bieten bei Unklarheiten ihre Hilfe an. Außerdem kontrollieren sie über den Verbrauch von Desinfektionsmitteln, ob die Vorgaben zur Händehygiene eingehalten werden.

Um Infektionen im Krankenhaus zu verhüten und zu bekämpfen, setzt das Haus an der Pferdebachstraße seit Jahren entsprechende Sicherheitsmaßnahmen um. Das beginnt bei einfachen Dingen wie den immer wiederkehrenden Schulungen zur korrekten Händedesinfektion, geht über genaue Verhaltens- und Kleidungsvorschriften – insbesondere auf der Intensivstation und im Operationssaal – bis hin zu strengen Sicherheitsvorgaben bei der Herstellung von Medikamenten zur Krebsbehandlung in der Apotheke des Evangelischen Krankenhauses. Die externe Qualitätskontrolle erfolgt durch eine Hygienefachkraft, die neben der Kontrollfunktion auch beratend und qualitätssichernd tätig ist.

Ein besonderes Augenmerk bei der Hygiene im Krankenhaus gilt natürlich den multiresistenten Erregern wie MRSA (Methicillinresistenter Staphylococcus Aureus). Bei diesen Keimen ist ein Großteil der Antibiotika wirkungslos geworden, weshalb sie sich nur schwer mit Medikamenten behandeln lassen. Patienten mit Risikofaktoren werden deshalb bei der Aufnahme ins Evangelische Krankenhaus auf MRSA getestet.

Betroffene Patienten werden isoliert. Zur Wiederherstellung eines gesunden Haut- und Schleimhautmilieus wird eine so genannte MRSA-Sanierung durchgeführt. Dabei werden Körper und Haare des Patienten täglich mit einer antibakteriellen Lotion gewaschen. Nase und Rachen werden mit Salbe und einer desinfizierenden Mundspülung behandelt. Bettwäsche und Kleidung werden mindestens einmal täglich gewechselt. Um zu verhindern, dass die multiresistenten Keime auf Händen oder Kleidung von Mitarbeitern oder Besuchern aus dem Krankenzimmer gelangen, müssen diese Schutzkleidung tragen, die vor Verlassen des Zimmers bzw. der Schleuse wieder abzulegen ist.

Mit dem Hygienezirkel verfügt das Evangelische Krankenhaus über ein modernes Hygienemanagement. Ein regelmäßiger Austausch und stetige Weiterqualifizierung schaffen ein Höchstmaß an Sicherheit für die Patienten.