23. August 2011

Jede Minute zählt

Drittes Herzkatheter-Labor nimmt Betrieb auf

Ein akuter Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Um den Schaden am Herzmuskel gering zu halten und das Überleben des Patienten zu sichern, ist eine schnellstmögliche Behandlung notwendig. Da jede Minute zählt, hat die Kardiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen ein weiteres Herzkatheter-Labor in Betrieb genommen. Diese Investition in moderne Medizintechnik ist vor allem eine Verbesserung der Notfallversorgung für Herzpatienten im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen und unterstreicht die überregionale Bedeutung der Kardiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen.

"Die Errichtung eines weiteren Herzkatheter-Labors vollzieht sich innerhalb umfangreicher Baumaßnahmen in der Medizinischen Klinik II, zu der die Kardiologie gehört. Mit Investitionen im siebenstelligen Bereich wird die medizinische Infrastruktur der größten Kardiologie im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen ŽzukunftsfestŽ gestaltet", sagt Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des St. Marien-Krankenhauses Siegen. "Mit über 6000 Patienten und drei modernen Herzkatheter-Laboren gehört die Medizinische Klinik II im St. Marien-Krankenhaus Siegen zu den größten kardiologischen Zentren in Nordrhein-Westfalen."

Bis dato waren zwei Herzkatheter-Labore mit modernster Ausstattung und digitaler Bildverarbeitung im St. Marien-Krankenhaus Siegen angesiedelt. Über 3500 invasive Untersuchungen des Herz-Kreislaufsystems wurden jährlich durchgeführt. "Mit unserer modernen Infrastruktur können wir lebensbedrohlich erkrankten Herzpatienten sofort und unverzüglich helfen", sagt Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Schuster. Rund um die Uhr stehe diese ständig bereit, um Patienten mit akutem Herzinfarkt nach dem heutigen Stand der Medizin zu behandeln. Alle modernen Katheterverfahren einschließlich der Implantation von beschichteten Stents (Gefäßstützen) würden angewendet.

"Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen sind heute ohne die Möglichkeiten eines Herzkatheter-Labors unvorstellbar. In Notfällen, besonders beim akuten Herzinfarkt, ist die schnelle Versorgung der betroffenen Patienten von eminenter Bedeutung, da jede Minute für die Erhaltung von Herzmuskelgewebe zählt", erläutert Prof. Dr. med. Peter Schuster den Rang einer solchen Weiterentwicklung der Infrastruktur im Dreiländereck. Auch Dr. med. Hans-Peter Hobbach, leitender Oberarzt der medizinischen Klinik II, bestätigt die Bedeutung der Herzkatheter-Labore in Siegen: "Entscheidend ist die Zeitspanne zwischen Beginn der Beschwerden und der Behandlung in der Klinik. Diese sollte unterhalb von 60 Minuten liegen."

Im Herzkatheter-Labor können zum einen Diagnosen erstellt werden, indem Verengungen und Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen sichtbar gemacht werden. Zum anderen können die Experten der Klinik die Instrumente auch direkt zur Therapie nutzen, indem beispielsweise mit einem durch die Leiste eingeführten winzigen Ballon die Gefäße geweitet und Verschlüsse eröffnet werden.

Die Untersuchung mittels Herzkatheter gilt aktuell als die genaueste Untersuchung der Herzkranzarterien. Sie stellt diese in voller Ausdehnung einschließlich ihrer Nebenäste dar. Auftretende Verengungen oder gar Verschlüsse, die zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels bis hin zum Herzinfarkt führen können, werden so mit großer Präzision und Zuverlässigkeit erkannt. Weiterhin wird die Leistungsfähigkeit der Herzkammer beurteilt, was wichtige Aufschlüsse über den Gesundheitszustand der Patienten gibt.

"In der Medizinischen Klinik II wurden beste infrastrukturelle und personelle Voraussetzungen für das Wohl der Patienten geschaffen. Gerade in diesem Bereich der Notfallversorgung gilt: Sicherheit hat Vorrang. Daher wird aktuell neben dem Herzkatheter-Labor die gesamte Klinik modernisiert, um auch in Zukunft lebensbedrohliche Notfälle kompetent, nach dem aktuellen Stand der medizinischen Entwicklung, versorgen zu können", erklärt Prof. Dr. med. Peter Schuster abschließend.