23. August 2013

Hygienemaßnahmen bieten Patienten Sicherheit

St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten erhält MRE-Siegel

Am Dienstag, 20.08.2013, erhielt das St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten für sein vorbildhaftes Vorgehen bei der Prävention und Bekämpfung von MRSA-Keimen das MRE-Siegel vom MRE-Netzwerk Nordwest. „Das Zertifikat bescheinigt uns nun auch offiziell, dass wir Hygiene in unserem Krankenhaus sehr ernst nehmen. Für unsere Patienten bedeutet dies ein hohes Maß an Sicherheit, denn wir haben alle notwendigen Strukturen zum Schutz vor MRSA eingeführt und etabliert“, weiß Dr. Josef Düllings, Geschäftsführer des Salzkottener Krankenhauses. „Dies wurde vom Gesundheitsamt Paderborn, dem Hygieneinstitut der Universität Münster und dem Landeszentrum für Gesundheit NRW überprüft und bestätigt“, erklärte Dr. Ernst Birger Bolle, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes, bei der Überreichung des Siegels.

Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, kurz MRSA, ist ein multiresistentes Bakterium, das besonders bei abwehrgeschwächten Patienten viele Infektionen auslösen kann. „Schon bei der Aufnahme ermitteln unsere Ärzte mithilfe einer Checkliste, ob bei einem Patienten eine MRSA-Trägerschaft besteht oder bestehen könnte. Das Robert-Koch-Institut hat hierfür spezielle Risikogruppen definiert“, erläutert Dr. med. Gerhard Sandmann, Ärztlicher Direktor des St.-Josefs-Krankenhauses. „Patienten, die mit bekanntem MRSA zu uns ins Krankenhaus kommen, werden sofort isoliert. Zudem werden Patienten mit einem bestimmten Risikoprofil sowie Patienten auf der Intensivstation und vor geplanten Operationen auf den Keim getestet.“ „Bei der Versorgung von MRSA-Patienten werden umfangreiche Schutz- und Hygienemaßnahmen ergriffen. Beispielsweise werden die Patienten in einem Einzelzimmer untergebracht und das ärztliche und pflegerische Personal behandelt und pflegt die Betroffenen nur in entsprechender Schutzkleidung. Diese Einmalutensilien werden nach dem Patientenkontakt entsorgt“, erläutert Hygienefachkraft Bärbel Granitza weiter. „Wie bei jedem Patientenkontakt spielt darüber hinaus die gründliche Händehygiene eine herausragende Rolle. Diese Maßnahmen gelten auch für Besucher.“ Denn dass der Keim zum Beispiel durch Körperkontakt wie das Händeschütteln von anderen Patienten oder Besuchern auf abwehrgeschwächte Patienten übertragen werden kann, ist den meisten nicht bewusst.

Die meisten Bakterien sind nützlich und kommen in unserem täglichen Leben vor, z. B. im Erdreich oder werden sogar für die Lebensmittelherstellung genutzt. Im Unterschied hierzu gewinnen multiresistente Erreger (MRE) zunehmend an Bedeutung. Dies betrifft nicht nur MRSA, sondern zunehmend auch andere Erreger. Sind wir gesund, sind diese Bakterien für uns unbedenklich. Die Keime werden erst für abwehrgeschwächte Menschen, die dann häufig auch im Krankenhaus liegen, gefährlich – nämlich dann, wenn sie bei ihnen eine Infektion verursachen.

Hintergrundinformationen zum Qualitätssiegel MRSAUm das Qualitätssiegel MRSA zu erhalten, müssen Krankenhäuser und stationäre Einrichtungen zehn Qualitätsziele erfüllen. Diese betreffen z.B. die Umsetzung von Empfehlungen zum Umgang mit MRSA und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter. Das Siegel ist zwei lang Jahre gültig. Die Einhaltung der Strukturen wird in dieser Zeit regelmäßig vom zuständigen Gesundheitsamt im Rahmen von Begehungen kontrolliert.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.mre-owl.net.