25. September 2009

Hoffnung für Patienten mit diabetischen Wunden

Bergmannsheil-Mediziner erhalten Förderung zur Erforschung neuer Heilfverfahren

Mit 220.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein neues Forschungsprojekt am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil: Dr. Tobias Hirsch und Prof. Dr. Lars Steinsträßer von der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte erforschen neue Behandlungsmöglichkeiten von Wundinfektionen bei Diabetikern. Dazu nehmen die Mediziner bestimmte Eiweißstoffe des angeborenen Immunsystems in den Blick: Von ihnen ist bekannt, dass sie nicht nur den Erreger beseitigen, sondern auch die Wundheilung fördern können. Die Forscher wollen verstehen, wie diese Eiweißstoffe (Peptide) im Organismus wirken. „Denn dann ist auch eine Anwendung als Therapeutikum möglich, um betroffenen Patienten zu helfen“, sagt Prof. Steinsträßer.
Erhöhtes Risiko von Wundinfektionen bei Diabetikern
Menschen, die an Diabetes leiden, haben im Vergleich zu Nicht-Diabetikern eine verzögerte Wundheilung. Zudem sind sie im allgemeinen anfälliger für Wundinfektionen, ihre Abwehrmechanismen sind zugleich eingeschränkt. Entsprechend häufig kommt es zu schweren Krankheitsverläufen, die nicht selten tödlich enden, zumal wenn Patienten Resistenzen gegen Antibiotikatherapien entwickeln. Deshalb stellt die Versorgung von Wunden und Infektionen bei Diabetikern eine besondere medizinische Herausforderung dar. Prof. Steinsträßer und sein Team forschen daher nach neuen, wirksamen Therapieansätzen. Das neue Projekt ist bereits das vierte Forschungsvorhaben der Arbeitsgruppe, das in diesem Jahr eine DFG-Förderung zugesprochen bekommen hat.
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil – Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich mehr als 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Lars Steinsträßer
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie
und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: +49 234 302-3442
E-Mail: lars.steinstraesser@ruhr-uni-bochum.de
Bildunterschrift: Prof. Dr. Lars Steinsträßer (1. v. r.) und Dr. Tobias Hirsch (links daneben) und die weiteren Mitglieder der Arbeitsgruppe