08. November 2013

Herzschwäche kann jeden treffen

Herzchirurg der Uniklinik Köln spricht beim Olper Herz-Seminar

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine ernste Erkrankung und nimmt auch aufgrund der steigenden Lebenserwartung an Häufigkeit weiter zu. Allein in Deutschland leiden nach Expertenschätzungen zwei bis drei Mio. Menschen an einer Herzschwäche. Jährlich werden über 370.000 Patienten mit einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert; über 48.000 sterben daran.

Die chronische Herzschwäche führt dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren oder Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt zu Beschwerden wie Atemnot, Leistungsschwäche und Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen und Knöcheln (Ödeme). Im fortgeschrittenen Stadium kann die Herzschwäche zu massiven Beschwerden bei den Betroffenen führen, sie beeinträchtigt stark ihren Alltag und bedroht ihr Leben. Die chronische Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkrankungen. In etwa 70 % der Fälle entwickelt sich die Herzschwäche aus der koronaren Herzkrankheit (KHK) und hohem Blutdruck. Aber auch Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündung oder angeborene Herzfehler sind Ursachen der Herzschwäche.

Informationsdefizite in der Bevölkerung
„Viele Menschen sind gefährdet, eine Herzschwäche zu bekommen. Zugleich mangelt es der Bevölkerung an Wissen über die Ursachen der Herzschwäche und damit über die Möglichkeiten der Vorbeugung durch Behandlung der Risikofaktoren, zum Beispiel durch einen gesunden Lebensstil. Auch zu wenig bekannt sind die krankheitstypischen schleichenden Warnzeichen der chronischen Herzschwäche, die über Jahre unbemerkt fortschreiten kann – im Gegensatz zum notfallmäßigen plötzlichen Nachlassen der Herzleistung bei einer akuten Herzschwäche. Der Aufklärungsbedarf ist deshalb besonders groß“, betont Dr. Meinhard Sauer, Chefarzt der Kardiologie am Olper St. Martinus-Hospital. Deswegen veranstaltet das St. Martinus-Hospital in Kooperation mit der deutschen Herzstiftung und der AOK NordWest seit Jahren das Olper Herz-Seminar. „Wir wollen wie in den vergangenen Jahren wichtige Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit und bei den Patienten leisten und hoffen darauf, im Kreis Olpe viele Menschen zu erreichen“, sind sich Günther Nöll von der Deutschen Herzstiftung und Jochen Groos, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation der AOK Siegerland-Wittgenstein, Olpe einig.

In diesem Jahr findet das Olper Herz-Seminar am 16.11.2013 ab 09.00 Uhr in der Aula der Realschule Olpe unter dem Leitthema Erkennung und Behandlung der Herzschwäche statt. Neben dem Chefarzt referieren die Oberärzte Dr. Müller und Dr. Diefenbach und beleuchten die Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie der Herzschwäche. Dr. Sauer widmet sich der speziellen Schrittmachertherapie, bevor abschließend Dr. Rahmanian spricht. Der Herzchirurg ist Oberarzt am Herzzentrum der Universitätsklinik Köln und wird laienverständlich über Herzunterstützungssysteme, wie das Kunstherz, und Herztransplantationen berichten.

Neben den laienverständlichen Vorträgen bieten die AOK und die Deutsche Herzstiftung vor, während und nach der Veranstaltung Informationsmaterial zur Herzschwäche und stehen, wie die Ärzte, für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.