20. Juli 2011

Handeln bevor Krebs entsteht

Dritter Viszeralmedizinischer Nachmittag am Ev. Krankenhaus Witten widmete sich den Dickdarmpolypen

Dickdarmkarzinome, bei Frauen und Männern in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung, entwickeln sich fast immer aus anfangs gutartigen Darmpolypen. Umso wichtiger ist es, sie rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen, bevor sie zu bösartigen Tumoren entarten. „Der komplizierte Dickdarmpolyp“ war Thema des dritten Viszeralmedizinischen Nachmittages am Evangelischen Krankenhaus Witten am Mittwoch, 20. Juli.

Bei der Fachveranstaltung diskutierten die Referenten Dr. Mario Iasevoli, Chefarzt der Medizinischen Klinik, Dr. Dirk Martin, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Matthias Kemen, Geschäftsführender Direktor des Viszeralchirurgischen Zentrums Herne/Witten, Dr. Ralf van den Boom, Oberarzt der Medizinischen Klinik, Dr. Jens-Uwe Lawerenz vom Institut für Pathologie und der niedergelassene Gastroenterologe Dr. Udo Thies mit ihren Kollegen über Vorsorge sowie endoskopische und chirurgische Behandlungsmöglichkeiten.

Die Versorgung von Patienten mit komplexen Dickdarmpolypen sei ein hervorragendes Beispiel für das Zusammenwachsen der Gastroenterologie und der Viszeralchirurgie zum Fachgebiet der Viszeralmedizin sowie für die enge Kooperation mit der ambulanten Endoskopie durch niedergelassene Gastroenterologen, erläutert Dr. Iasevoli. Dickdarmpolypen werden häufig bei einer Vorsorge-Darmspiegelung erkannt, die die Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr in einem Abstand von zehn Jahren übernehmen. Die Abtragung von größeren und komplizierten Polypen erfolgt dabei häufig unter stationären Bedingungen. Dabei werden die Patienten auf der interdisziplinären Bauchstation von Internisten und Chirurgen gemeinsam betreut. Die Nachsorge wird wieder in die Hände der erfahrenen niedergelassenen Fachärzte gelegt.