20. Oktober 2011

Grundsteinlegung der neuen Geriatrischen Klinik

Feststimmung im St. Johannisstift Paderborn: Am 19. Oktober beging die Stiftung die Grundsteinlegung für den Neubau der Geriatrischen Klinik am zentralen Standort des St. Johannisstift an der Reumontstraße in Paderborn. Bereits seit Januar 2009 betreibt das Ev. Krankenhaus St. Johannisstift die einzige Geriatrische Klinik in der Region, bislang im bestehenden Krankenhausgebäude. Der Neubau entsteht direkt neben dem Krankenhaus. Er ermöglicht eine Ausweitung des Angebotes der Geriatrischen Klinik und wird die Rahmenbedingungen für die Patientenversorgung weiter verbessern, weil er speziell auf die Bedürfnisse geriatrischer Patienten zugeschnitten sein wird. Geriatrie (Altersmedizin) ist die medizinische Fachdisziplin für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen bei älteren Menschen.
Eröffnet wurde der Festakt mit einer Andacht, gestaltet durch den Vorsitzendes des Kuratoriums des St. Johannisstift Paderborn Pfarrer Gunnar Grahl und Prälat Franz Hochstein, den katholischen Krankenhausseelsorger. Dann erfolgte der Akt der Grundsteinlegung.
In seiner Begrüßung der rund 60 Gäste drückte Martin Wolf, Vorsitzender des Stiftungsrates des St. Johannisstift Paderborn, seine große Freude aus. "Es ist schön, dass Vertreter aus Kirche, Politik, Gesellschaft, von Kooperationspartnern und Kostenträgern, aus Nachbarschaft und Mitarbeiterschaft mit uns gemeinsam diesen Festakt begehen. Wir sind mit unserem Angebot ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung in der Region. Die Geriatrie ist im Kontext unseres Gesamtangebotes von Medizin, Pflege, Beratung, Begleitung und Bildung ein wesentlicher Baustein. In einer alternden Gesellschaft kommt ihr eine besondere Bedeutung zu."
Grußworte sprachen Manfred Müller, Landrat des Kreises Paderborn, und Heinz Paus, Bürgermeister der Stadt Paderborn, die die Einzigartigkeit der Geriatrie im
St. Johannisstift als wichtigen Versorgungsbeitrag für die Region betonten, sowie die Architekten Eva Matern und Martin Wäschle.
"Die Kosten für den Neubau liegen bei rund 8,7 Millionen Euro, die wir aus Eigenmitteln aufbringen", zeigte Annegret Jäger, Vorstand St. Johannisstift Paderborn, die Dimensionen auf. "Das ist eine zukunftsweisende Investition in den Standort Paderborn und für die medizinische Versorgung der hier lebenden Menschen. Neben unseren vielfältigen medizinischen Angeboten insgesamt, unseren Bildungsangeboten und unserer Kinder- und Jugendhilfe machen wir auch älteren Menschen ein Komplettangebot. Es beginnt bei der ambulanten Pflege und hauswirtschaftlichen Versorgung zu Hause, umfasst das betreute Service-Wohnen für Senioren, die Tages-, die Kurzzeit- und die vollstationäre Pflege bis hin zum spezialisierten Wohnen für Menschen mit Demenz. Und es umfasst die fachmedizinische Versorgung in unserer Geriatrischen Klinik. Der Neubau befindet sich im Schnittpunkt all dieser Leistungen. Die Menschen erhalten ein Versorgungsangebot aus einer Hand und mit kurzen Wegen."
Aktuell werden in der Geriatrischen Klinik im Krankenhaus St. Johannisstift stationär rund 600 Patienten pro Jahr in 30 Betten betreut. Mit dem Neubau entsteht bis 2012 der erforderliche Raum für insgesamt 45 Plätze in der stationären Geriatrie und für zusätzlich 15 tagesklinische Plätze. Dies entspricht der vollen Platzzahl, die dem Krankenhaus im Feststellungsbescheid der Bezirksregierung Detmold vom 10. April 2008 zugewiesen wurde. "Mit dem Neubau werden die hohen räumlichen Anforderungen des Bundesverbandes Geriatrie an Patienten- und Therapieräume erfüllt beziehungsweise weiter ausgebaut", beschrieb Dr. Nolte die verbesserten Voraussetzungen, die der Neubau schafft. "Zusätzlich werden moderne architektonische und innenarchitektonische Aspekte der altersgerechten Gestaltung berücksichtigt. Dazu gehören beispielsweise Barrierefreiheit, ausreichend Platz in den Patientenzimmern für Hilfsmittel wie Rollstuhl oder Rollator, ein freundliches Ambiente durch warme Farben." Ein weiterer Pluspunkt: Mit der Fertigstellung des Neubaus kann auch die geriatrische Tagesklinik an den Start gehen, die bislang noch nicht betrieben werden konnte. Die teilstationäre Versorgung in der Tagesklinik ist ideal für Patienten, die nicht mehr stationär behandelt werden müssen, aber mehr als die ambulante Behandlung, etwa in einer physiotherapeutischen Praxis oder beim Hausarzt, benötigen.
Das Krankenhaus St. Johannisstift umfasst die Kliniken Gynäkologie/Geburtshilfe, Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie und Anästhesie/Intensivmedizin sowie eine HNO-Belegabteilung. Schwerpunkte sind das Gefäßzentrum (interventionelle Angiologie und Gefäßchirurgie), die Geriatrie, die Frauenheilkunde und die Geburtshilfe sowie die Diagnostik und Behandlung chronischer Stoffwechselerkrankungen, insbesondere des Diabetes mellitus. Als freigemeinnütziger, evangelischer Träger vielfältiger dienstleistungsorientierter und leistungsstarker Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen bietet das St. Johannisstift hilfsbedürftigen Menschen ein umfassendes und qualifiziertes Angebot in nahezu allen Lebenssituationen. Es umfasst neben dem Krankenhaus Einrichtungen und Angebote im Bereich der Bildung, der Altenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. Die meisten Einrichtungen befinden sich in Stadt und Kreis Paderborn. Weitere Standorte gibt es in Warburg-Scherfede, Beckum, Willebadessen-Peckelsheim, Lippstadt und im Kreis Soest.

Foto (v. l.): Chefärztin Dr. Anke Nolte, Architektin Eva Matern, Landrat Manfred Müller, Kuratoriumsvorsitzender Pfarrer Gunnar Grahl, Stiftungsratsvorsitzender Martin Wolf, Bürgermeister Heinz Paus, Architekt Martin Wäschle, Vorstand Annegret Jäger