25. November 2009
Großer Andrang beim Diabetikertag
Vorträge, Infostände und Gesundheitschecks im Bergmannsheil
Die Plätze im Hörsaal waren schnell besetzt: Über 200 Besucher lockte der 19. Bochumer Diabetikertag am vergangenen Samstag ins Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil. Vorgestellt wurden neue und erprobte Behandlungsansätze bei Diabetes und typischen Folgeerkrankungen. Außerdem ging es um gesundheitliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Diabetes begünstigen. Veranstalter war der Deutsche Diabetikerbund in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik I des Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. H. H. Klein, siehe Bild) und dem Bochumer Diabetes Schulungszentrum. Schirmherr war Bergmannsheil-Geschäftsführer Hans-Werner Kick. Zusammen mit Ellen Richter vom Deutschen Diabetiker Bund und Prof. Klein hatte er die Veranstaltung eröffnet.
„Patienten mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko auch für weitere Erkrankungen“, erläuterte Prof. Dr. Christoph Maier, Leiter der Abteilung für Schmerztherapie am Bergmannsheil im ersten Fachreferat. Dazu gehörten beispielsweise Gelenkschmerzen, Gürtelrose, seelische Erkrankungen sowie das sogenannte Engpass-Syndrom. Hierbei sind wichtige Nerven in Armen oder Beinen eingeklemmt, so dass die Patienten je nach Schweregrad Gefühlsstörungen, Lähmungen oder starke Schmerzen erleiden können. Prof. Maier erläuterte in seiner gut verständlichen Darstellung, welche Behandlungsmöglichkeiten die moderne Schmerztherapie kennt und was grundsätzlich beim Umgang mit Schmerzmitteln zu beachten sei.
Prof. Klein griff den Faden auf und informierte über neue Diabetesmedikamente. „Wir haben jetzt einen noch größeren Werkzeugkoffer, um den Diabetes optimal zu behandeln - und zwar individuell abgestimmt auf den Patienten“, sagte der Direktor der Medizinischen Klinik I. Eine Umstellung auf die beschriebenen neuen Medikamente sei jedoch nicht grundsätzlich der richtige Weg, wer bisher gut eingestellt sei, solle bei seiner Medikation bleiben. Den Schlusspunkt bei den Referaten setzte Dr. Kerstin König von der Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Kamen. Sie widmete sich der Frage, wie Menschen mit familiärer Vorprägung ihr eigenes Erkrankungsrisiko einschätzen und vorbeugend aktiv werden können.
Blutzuckertests, Handmassagen und Ernährungsquiz
Auch das Rahmenprogramm hatte es in sich: In einem Gesundheitsparcour wurden die neuesten Produktentwicklungen bei Insulin-Pens, Blutzuckermessgeräten und Medikamenten vorgestellt. Die Gäste konnten sich den Blutzucker bestimmen und in einem Kurz-Check ihr persönliches Diabetes-Risiko ermitteln lassen. Eine willkommene Entspannung bot die Krankenpflegeschule des Bergmannsheil an: Wer mochte, konnte sich bei einer Handmassage eine kurze, angenehme Auszeit gönnen.
Mit einem Ernährungsquiz wurde ein weiterer wichtiger Themenaspekt in den Fokus gerückt. Denn eine ausgewogene, fettarme und ballaststoffreiche Ernährung könne durchaus dazu beitragen, eine Diabeteserkrankung wenn nicht zu verhindern, so doch wenigstens hinauszuzögern, so die Experten. Überhaupt wurde klar, dass man als Patient der Volkskrankheit Diabetes keineswegs machtlos gegenüber steht. Allerdings: „Kaum eine Erkrankung erfordert so viel Mitwirkung des Patienten wie der Diabetes, um eine erfolgreiche Behandlung zu erzielen“, so das Credo von Prof. Klein. Das betreffe sowohl Patienten, die eine intensivierte Insulintherapie durchführen müssten wie die Patienten mit Typ-2-Diabetes, die an ihrem allgemeinen Lebensstil arbeiten müssten. In jedem Fall sei eine breite und fundierte Information der Betroffenen eine wesentliche Voraussetzung, sie zur aktiven Mithilfe zu gewinnen. Der Bochumer Diabetikertag, der einmal im Jahr in verschiedenen örtlichen Kliniken statt findet, hat dazu seinen Beitrag geleistet.
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich mehr als 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.
Weitere Informationen:
Dr. med. Marianne Ehren (Organisation)
Medizinische Klinik I
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle de la Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: +49 234 302-0
E-Mail: marianne.ehren@bergmannsheil.de