08. März 2013
Grünes Licht für die Prostatabehandlung
Greenlight-Laser kommt im St. Josefs-Hospital in Lennestadt zum Einsatz
In der urologischen Abteilung am St. Josefs-Hospital (Belegärzte Dr. C. Büscher, Dr. J. Roloff) kommt neuerdings ein hochmodernes Verfahren zur Behandlung insbesondere der gutartigen Prostatavergrößerung zur Anwendung. Dank der gemeinsamen Gerätenutzung im Rahmen einer Kooperation mit der Urologie am Diakonie Klinikum Siegen (Chefarzt Dr. P. Weib) steht für eine Vielzahl von Behandlungsterminen auch in Lennestadt nun ein 180 Watt XPS-Greenlight-Laser zur Verfügung.
Die Behandlung eignet sich für Patienten mit vergrößerter Prostata und ist eine Alternative zur so genannten TURP (Transurethrale Resektion der Prostata), dem Standardverfahren in der operativen Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Insbesondere, wenn Männer aufgrund einer Prostata-„Obstruktion“ die Blase nicht mehr vollständig entleeren können, ist ein solches OP-Verfahren die geeignete Methode, d.h. wenn vergrößertes Prostatagewebe die Harnröhre bedrängt, einengt und den Harnfluss beeinträchtigt. Auch bei Prostatakrebs kann auf dieselbe Weise der Harnfluss wieder verbessert werden.
Ebenso wie die TURP ist die Greenlight-Laservaporisation der Prostata ein minimal-invasives, endoskopisches Verfahren. Das bedeutet, dass das Prostatagewebe von innen, durch die Harnröhre, entfernt wird. Der Laserstrahl wird unter Sicht auf das zu beseitigende Gewebe gerichtet und führt zur Verdampfung (Vaporisation) desselben. Es entsteht dadurch in der Prostata ein Hohlraum, der Platz für den Durchfluss des Harns bietet. Die OP erfordert eine Narkose oder Regionalanästhesie. Je nach Menge des zu vaporisierenden Prostatagewebes dauert der Eingriff rund 30 bis 90 Minuten. Danach muss noch für ca. 1 bis 2 Tage ein Katheter getragen werden. Die OP wird unter stationären Bedingungen vorgenommen, die Aufenthaltsdauer beträgt in der Regel 5 bis 7 Tage.
Beide Verfahren, TURP und die Greenlight-Laservaporisation haben Vor- und Nachteile. Hauptvorteil des Greenlight-Laserverfahrens ist die fast vollständige Vermeidung von Blutverlust bei der OP. Deshalb ist die Methode sehr schonend und insbesondere geeignet für Patienten, die z.B. infolge der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten eine erhöhte Blutungsneigung haben und für Risikopatienten, für die ein Blutverlust bereits eine größere Gefahr bedeuten würde. Nachteil der Laser-OP gegenüber der TURP ist jedoch der erhöhte Zeitaufwand, der hohe Preis für die Laserfaser und die Tatsache, dass das Prostatagewebe nur „verdampft“, also beseitigt wird, aber nicht zur mikroskopischen Untersuchung zur Verfügung steht. Ähnlich der operativen TURP-Methode werden auch mit dem Laserverfahren sehr gute Ergebnisse erwartet.
Betroffene können bei ihrem behandelnden Urologen prüfen lassen, welches OP-Verfahren in Frage kommt. Zunächst wird anlässlich eines Praxistermins abgeklärt, ob überhaupt eine mittels TURP oder Laser-OP operationsbedürftige Prostataerkrankung vorliegt. Die genauen Voraussetzungen werden im Einzelfall geklärt und der weitere Behandlungsverlauf individuell besprochen.
Am Tag der offenen Tür im St. Josefs-Hospital Lennestadt am 14.04.2013 wird ein Greenlight-Laser-Simulator präsentiert, an dem die Anwendung des Lasers interessierten Besuchern sehr realitätsnah demonstriert werden kann.