22. Oktober 2010

Gefäßtag 2010: Wenn das Blut nicht richtig fließt ...

Informationen und Messaktionen zum Gefäßtag 2010 in Haan

Am 30. Oktober 2010, von 9.00 bis 13.00 Uhr, veranstaltet das zertifizierte Gefäßzentrum Kplus Haan den diesjährigen Gefäßtag im Forum St. Chrysanthus und Daria in Haan. Persönliche Gespräche und kostenlose Mess-Aktionen versprechen viele Informationen zu den Themen Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine und Erkrankungen der Venen sowie zur Aussackung der Bauchschlagader. Dr. Udo Huberts, Chefarzt der Gefäßchirurgie am St. Josef Krankenhaus Haan, über den Aktionstag und unterschiedliche Erkrankungen der Gefäße.

Erkrankungen der Gefäße sind weit verbreitet. Welche unterschiedlichen Krankheitsbilder stellen Sie beim Gefäßtag in Haan vor?
Dr. Udo Huberts: Bei unserem diesjährigen Aktionstag stehen der Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine, Erkrankungen der Venen sowie die Erweiterung der Bauchschlagader im Vordergrund. Mit unterschiedlichen kostenlosen Messaktionen wollen wir den Erkrankungen bei Patienten auf die Spur kommen, die bislang noch keinen Facharzt aufgesucht haben.

Welches ist die häufigste Gefäßerkrankung?
Dr. Udo Huberts: Jeder zweite Europäer zwischen 25 und 75 Jahren hat Krampfadern. Eine alarmierende Zahl. Krampfadern sind erweiterte Venen. Ihre häufigste Ursache: eine ererbte Bindegewebsschwäche. Diese verursacht eine vorzeitige Erschlaffung der Venenwände und -klappen, so dass das Blut nicht mehr herzwärts gepumpt werden kann und in den Beinen versackt. Hierzu führen wir am Aktionstag Venenuntersuchungen, Venen-Funktionsmessungen und Ultraschall zur Messung der Beindurchblutung durch.
Wesentlich gefährlicher als die häufig auftretenden Krampfadern sind jedoch die Erweiterungen der Bauchschlagader, über die wir am Gefäßtag auch informieren.

Was genau ist hierunter zu verstehen?
Dr. Udo Huberts: Bei einer Erweiterung der Bauchschlagader, dem Bauchaortenaneurysma, wird die Wand der Hauptschlagader schwach und leiert aus. Zwar sind die genauen Ursachen hierfür noch nicht abschließend geklärt, aber Raucher und Menschen mit langjährigem Bluthochdruck sind häufiger betroffen. Insgesamt treten diese Aussackungen bei gut zwei Prozent der Bevölkerung auf – meist im sechsten und siebten Lebensjahrzehnt. Männer sind dabei sechsmal häufiger betroffen als Frauen. Die Diagnose ist meist ein Zufallsbefund während anderer Untersuchungen des Bauchraumes. Denn ein Bauchaortenaneurysma macht sich zunächst nicht bemerkbar, da es schmerzfrei ist. Nur ein Fachmann kann schnell erkennen, dass es sich um eine erweiterte Bauchschlagader handelt. Und eine schnelle Diagnose und Therapie ist lebenswichtig:
Wenn die Hauptschlagader platzt, ist dies ein lebensbedrohlicher Notfall. Eine einfache Ultraschall-Untersuchung des Bauchraumes ist hier die beste Früherkennung.