19. September 2014

Forschungsförderung für Herzchirurgie am Bergmannsheil

Forschung zur Rückenmarkprotektion bei komplexer Aortenbogenchirurgie mit 19.000 Euro unterstützt

Wie man bei komplexen herzchirurgischen Eingriffen an der Hauptschlagader (Aorta) das Risiko von Rückenmarkschädigungen vermindern kann, wollen Wissenschaftler des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil und der Ruhr-Universität Bochum heraus finden. Dr. Peter L. Haldenwang, Oberarzt der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Justus T. Strauch) und seine Arbeitsgruppe erforschen verschiedene Methoden und Perfusionstechniken, um die Rückenmarksdurchblutung bei komplexen Hybrid-Eingriffen (Stentimplantation verbunden mit chirurgischem Eingriff bei offenem Brustkorb) zu optimieren. Ziel ist es, durch eine innovative Methodik während des Eingriffs mögliche gesundheitliche Folgeschäden zu vermeiden. Sein Projekt wird jetzt mit 19.000 Euro von der Deutschen Stiftung für Herzforschung gefördert.

Ausreichende Blutversorgung sicher stellen

Erkrankungen der Hauptschlagader, wie zum Beispiel eine abnorme Erweiterung (Aneurysma), können zu lebensgefährlichen Konsequenzen führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Ein operativer Ersatz des erkrankten Gefäßabschnittes durch eine Prothese ist in der Regel möglich. Jedoch bringt der Eingriff je nach Ausmaß und Lokalisation der Erkrankung gesundheitliche Risiken mit sich. Der operative Ersatz des Aortenbogens, also jenes Abschnittes der Hauptschlagader, von dem die Hauptgefäßstämme für den Kopf, Hals und die obere Extremität ausgehen, erfordert eine zeitweise Unterbrechung dieses Versorgungswegs. Dadurch kann es zu einer Minderdurchblutung insbesondere des Gehirns und des Rückenmarks kommen verbunden mit dem Risiko von Bewegungsstörungen.

Im Simulationsmodell erprobt Dr. Haldenwang in Zusammenarbeit mit Jun. Prof. Nora Prochnow (Neuroanatomie, RUB) und Dr. Andreas Baumann (Klinik für Anästhesiologie, Bergmannsheil), wie man mit speziellen Perfusionstechniken die ausreichende Blutversorgung des Rückenmarks sicher stellen kann. „Unser Ziel ist es, neurologische Folgeprobleme bei komplexen, aortenchirurgischen Eingriffen zu verringern“, erläutert Dr. Haldenwang.

Pressebild:
Dr. Peter L. Haldenwang, Oberarzt der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie - Bildnachweis: Privat

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten werden jährlich rund 22.000 Patienten stationär und 61.000 Patienten ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.

Weitere Informationen:

Dr. Peter L. Haldenwang
Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-6000
E-Mail: peter.haldenwang@bergmannsheil.de