15. April 2014
Felix Burda Award geht nach Bochum
Zentrum für familiär vererbten Darmkrebs erhält Auszeichnung
Für seine herausragenden medizinisch-wissenschaftlichen Maßnahmen und Studien zeichnete die Felix Burda Stiftung das Bochumer „Zentrum für familiär vererbten Darmkrebs“ am 6. April in Berlin mit dem Felix Burda Award 2014 aus. Der Preis wurde in der Kategorie Medizin und Wissenschaft an das „Deutsche HNPCC-Konsortium“ verliehen, das unter anderem durch Prof Dr. Wolff Schmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, vertreten wird.
Bereits seit 2003 wird der Preis im Darmkrebsmonat März vergeben und ehrt die erfolgreichsten, innovativsten und herausragendsten Projekte und Leistungen auf dem Gebiet der Darmkrebsvorsorge wie nun die Aktivitäten zum familiär vererbten Darmkrebs.
Auch wenn Ernährungs- und Lebensgewohnheiten bei der Entstehung von Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes eine große Bedeutung zugeschrieben wird, entstehen bis zu 5 Prozent der Darmkrebserkrankungen aufgrund einer monogen-erblichen Veranlagung und werden somit als „Erblicher Darmkrebs“ bezeichnet. Um die genetische Grundlagen zu entschlüsseln, rief die Deutsche Krebshilfe im Jahr 1999 das Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs“ ins Leben. Mit diesem Programm wird seitdem Familien mit erblich bedingtem Darmkrebs frühzeitig und umfassend geholfen.
Seit 1999 wurden mehr als 8000 Familien mit der Verdachtsdiagnose eines erblichen Darmkrebses innerhalb des Verbundprojektes beraten. In rund der Hälfte der Fälle ließ sich der Verdacht auf die häufigste Form des erblichen Darmkrebses (HNPCC oder auch Lynch-Syndrom) bestätigen.
Wer an Darmkrebs erkrankt ist und befürchtet, eine erbliche Veranlagung für diese Erkrankung zu tragen, kann sich in der Sprechstunde des Bochumer „Zentrums für familiär vererbten Darmkrebs“ informieren und beraten lassen. Auch Gesunde, in deren Familie gehäuft Darmkrebs vorkommt, finden dort Rat.
Darmtelefon: 0234 / 299-3464.